Ein Spektakel auf Kufen für Fahrer und Zuschauer

Das grösste Hornschlittenrennen der Schweiz ist Geschichte. Dessen 25. und letzte Ausgabe lockte am Samstag noch einmal gegen 5000 Zuschauer nach Alt St. Johann.

Jesko Calderara
Drucken

ALT ST. JOHANN. Die Organisatoren unter der Leitung von Präsident Hans Alpiger unternahmen bereits im Vorfeld einen grossen Aufwand, um ein spektakuläres Rennen zu ermöglichen. Mit 100 000 Liter Wasser und 300 Kubikmeter Schnee präparierten sie die 1080 Meter lange Strecke vom Hummersboden ins nahe dem Dorf gelegene Zielgelände.

Kreativität gefragt

Als grösster Zuschauermagnet erwies sich wie in den vergangenen Jahren die Kategorie «Originelle Schlitten». Die 48 Teams liessen ihrer Kreativität freien Lauf und setzten beim Schmücken der Schlitten die verschiedensten Ideen um: Die Nachfolge Benedikts XVI. war genau so ein Thema wie die Brauerei St. Johann oder die ehemalige Kult-Fernsehsendung Baywatch. Bereits am Morgen fielen die ausgefallenen Modelle in den Strassen Alt St. Johanns auf. Mit Traktoren oder Lastwagen wurden mehrere Hornschlitten gleichzeitig zum Start hinauf gezogen. Manch einer der teilnehmenden Teams liess sich, auch des steigenden Alkoholpegels wegen, auf der anschliessenden Fahrt ins Ziel ausgiebig Zeit. Sehr zur Erheiterung des Publikums, das die Originalität und Kreativität der geschmückten Hornschlitten zu bewerten hatte. Bei den 3er- und 4er-Hornschlitten stand dagegen die erreichte Zeit im Mittelpunkt. Mit bis zu 80 Stundenkilometern donnerten einige von ihnen den Hang hinunter.

«Der letztjährige Streckenrekord von 1 Minute 8 Sekunden wurde allerdings verpasst», sagt Hans Alpiger. Die Siegerzeit vor 25 Jahren mit über 1 Minute 40 Sekunden sei deutlich langsamer gewesen.

Unfall im Zielhang

Die letzte Ausgabe des Hornschlittenrennens verlief jedoch nicht unfallfrei. Ein Team in der Kategorie «Originelle Schlitten» stürzte im steilen Zielhang. Jedoch konnte die verletzte Fahrerin, die mit dem Hubschrauber ins Spital geflogen wurde, dieses am Samstagabend bereits wieder verlassen. «Die Verletzungen sind glücklicherweise nicht gravierend», zeigte sich Hans Alpiger gestern erleichtert.