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Ein Sennestreifen zeigt traditionsgemäss eine Alpfahrt. Beim Berggasthaus Bollenwees soll der längste seiner Art entstehen. Bei der Herstellung kann mittun wer will.
Am kommenden Montag (23. Juli) und Dienstag (24. Juli) soll im Berggasthaus Bollenwees der längste Innerrhoder Sennenstreifen gemalt werden. Elf Meter lang soll er werden und gemäss traditioneller Handhabung wird auf dem handgemalten Streifen eine Alpfahrt dargestellt sein.
Gemalt wird der Sennenstreifen nicht von einer einzigen Künstlerin oder einem einzigen Künstler. Viel mehr kann mitgestalten, wem darum Zumute ist. 55 Maltafeln à 20 Zentimeter auf 20 Zentimeter liegen bereit und dürfen von kleinen und grossen Gästen bemalt werden. Einzige Bedingung: Die Maltafel muss ein Sujet aus der Alpfahrt zeigen.
Unterstützt werden die Malerinnen oder Maler von Karin Antilli Frick, welche das Buch «Wälti wird Silvesterchlaus» illustriert hat. Bei schönem Wetter wird auf der bereits aufgestellten überdachten Stobete-Bühne gemalt. Spielt das Wetter nicht mit, wird in der Gaststube gemalt.
Am Schluss werden alle Tafeln zu einem grossen Sennenstreifen zusammengefügt. Dieser kann danach im Berggasthaus Bollewees bewundert werden. Farben, Schürzen und Pinsel werden im «Malatelier Bollenwees» zur Verfügung gestellt und wer selber keine Kuh malen kann, darf auch eine Schablone benutzen.
Umrahmt wird das zweitägige Malatelier im Alpstein von Karin Antilli Fricks Ehemann Wälti Frick. Bei ihm können sich die Gäste im Alphorn spielen versuchen und das Talerschwingen ausprobieren. Zudem haben Übernachtungsgäste nach dem Nachtessen die Möglichkeit, einen Jodelkurs bei Wälti Frick zu besuchen und ein Chlausezäuerli zu erlernen.
Die Senntumsmalerei ist eine der hervorragenden Leistungen der reichen Appenzeller Volkskultur. Beim Appenzeller Volkskundemuseum heisst es, dass sich im 19. Jahrhundert eine einzigartige Malereitradition entwickelt hat, die vollständig dem Bauernstand zugehörte. Auftraggeber dieser Kunst waren Sennen und Bauern, die ihre reale oder ideale Welt dargestellt haben wollten: Ihre Habe, im Zentrum das Vieh, die Alp (die Landschaft), die Alpfahrt, das Bauernhaus, die «Heemet». Die Maler waren dörfliche Handwerker, die sich auf dieses Genre spezialisierten und in Generationen eine Schule der Appenzeller Bauernmalerei begründeten, die bis heute stilprägend ist für eine volkstümlich gewordene Kunst.
Die Senntumsmalerei ist eine der hervorragenden Leistungen der reichen Appenzeller Volkskultur. Beim Appenzeller Volkskundemuseum heisst es, dass sich im 19. Jahrhundert eine Malereitradition entwickelt hat, die vollständig dem Bauernstand zugehörte.
Auftraggeber dieser Kunst waren Sennen und Bauern, die ihre reale oder ideale Welt dargestellt haben wollten: Ihre Habe, im Zentrum das Vieh, die Alp (die Landschaft), die Alpfahrt, das Bauernhaus, die «Heemet». Die Maler waren Handwerker, die sich auf dieses Genre spezialisierten und in Generationen eine Schule der Appenzeller Bauernmalerei begründeten, die bis heute stilprägend ist für eine volkstümliche Kunst.
Klassiker der Appenzeller Bauernmalerei im 19. Jahrhundert waren: Bartholomäus Lämmler (1809-1865), Johannes Müller (1806-1897), Franz Anton Haim (1830-1890), Johannes Zülle (1841-1938), Johann Jakob Heuscher (1843-1901) Johann Baptist Zeller (1877-1959). (bei)