Eigenheim: Traum bleibt in Wil oft ein Traum

Region Drei Referenten befassten sich kürzlich auf Einladung des Hauseigentümerverbandes (HEV) Wil und Umgebung sowie des HEV Hinterthurgau mit der Frage, was Hauseigentümer wissen müssen. Über 180 Personen nahmen am Anlass in Wil teil.

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Organisatoren und Referenten nach dem Anlass. (Bild: PD)

Organisatoren und Referenten nach dem Anlass. (Bild: PD)

Region Drei Referenten befassten sich kürzlich auf Einladung des Hauseigentümerverbandes (HEV) Wil und Umgebung sowie des HEV Hinterthurgau mit der Frage, was Hauseigentümer wissen müssen. Über 180 Personen nahmen am Anlass in Wil teil.

Finanzierung und Tragbarkeit standen bei Peter Heidelberger im Vordergrund. «Meist scheitern junge Leute daran. Denn die Kosten des Projekts Eigenheim sollten das Bruttoeinkommen maximal zu 30 Prozent belasten.» In der Region Wil bleibe der Traum vom Eigenheim also häufig ein Traum. Der Finanzplaner wies darauf hin, dass ein Kapitalbezug negative Auswirkungen auf IV-Rente, Witwenrente, Alterskapital und Rente mit sich bringe. Deshalb sein Tip: Ein solches Projekt zuerst mit der Pensionskasse besprechen. Weitere Finanzierungsquellen sollten mit dem Hypozins nach Steuern verglichen werden. Im Todesfall eines Ehepartners werde die Situation wieder überprüft.

Wer den Falschen rügt, verliert Garantierechte

Bauen und Sanieren war das Thema von Rechtsanwalt Samuel Mäder. «Der Traum des Eigenheimes ist mit Fallstricken verbunden», sagt er. Das beginne mit der Art des Vertrages. Soll jeder Handwerker einzeln engagiert werden oder geht der Auftrag an ein Generalunternehmen? Eine weitere Variante sei der Totalunternehmer, was im Konkursfall ein Klumpenrisiko bedeute. Zu Vorsicht mahnte Mäder bei der Rüge von Mängeln oder Zahlungen. Wer den falschen Adressaten rüge, verliere die Garantierechte und wer auf das falsche Konto einzahle, bezahle doppelt. In jedem Fall rät Mäder zu einem beidseitig unterschriebenen Vertrag.

Eschlikon gilt als Vorreiter

Sanierungen sowie deren Finanzierung nahm Architekt Manfred Schubert ins Visier. Eine Studie aus dem Kanton Zürich belege, dass das Energiesparpotenzial bei Liegenschaften über 50 Prozent betrage und über 70 Prozent der Energie über die Gebäudehülle verlorengehe. Gleichzeitig stellte Schubert fest: «Die Elektrizität ist heute so günstig wie vor 16 Jahren.» Das sei kein Sparanreiz. Allerdings werde über den Ausstieg aus der Kernenergie diskutiert und vor diesem Hintergrund mache es Sinn, sich mit einem Gebäudeenergieausweis zu befassen. Für Sanierungen gibt es im Kanton St. Gallen ab 3000 Franken Subventionen, im Kanton Thurgau ab 1000 Franken. Dazu kommen, beispielsweise in Wil, 50 Prozent des Kantonsbeitrages. Im Thurgau gilt Eschlikon als Vorreiter bei der Unterstützung von Sanierungen. (pd)