«Schiedsrichter: Achtung!», hiess es übers Wochenende Dutzende Male. Der FC Bühler veranstaltete zum 18. Mal sein Hallenfussballturnier. Mit 116 teilnehmenden Mannschaften ist es auch heuer eins der grössten in der Ostschweiz.
BÜHLER. «Hopp! Nun schiess schon!», ruft eine der vielen Mütter auf der Galerie. Von oben beobachten die Mütter (und einige Väter) das Kicken der Töchter. «Sehr schön!», ruft der Trainer Toni Romano übers Spielfeld. Beinahe hätte eine seiner Bühlerer D-Juniorinnen das Siegestor erzielt. Latte!
Wir sind in der Turnhalle von Bühler; das traditionelle Hallenturnier des FCB ist in vollem Gang. Der Samstag gehört den Mädchen- und Damen-Teams. Vor Mittag stehen die D-Juniorinnen mitten im Turnier. Ob ich von der Zeitung sei, wollen drei Mädchen wissen. Sie zeigen mit dem Finger auf meine Fotokamera. «Ja», sage ich. «Appenzeller Zeitung.» Und sie fragen nach: «Interviewen Sie uns?»
Journalist: «Wie lange spielt Ihr schon Fussball?» – Mia Kelly: «Drei bis vier Jahre. Wir sind 11 Jahre alt.» – Journalist: «Was macht Euch hier besonders Spass?» – Lisa Studer: «Turniere sind toll, wir können viel lernen, da viele andere Mannschaften nach Bühler kommen.» – Journalist: «Wie viele Turniere bestreitet Ihr diesen Winter?» – Annina Eugster: «Das Heimturnier in Bühler ist das vierte und letzte. Bisher belegten wir immer den dritten Rang.» – Journalist: «Wo sind die Buben?» – Lisa Studer: «Buben gibt es beim FC Bühler nicht. Für uns Mädchen ist Fussball aber ein tolles Hobby, mal was anderes!» – Mia Kelly: «Fussball ist kein Mädchensport. Die meisten Mädchen haben Hobbies wie Ballett und so. – Wir tschutten!»
Die drei Mädchen aus Gais und Teufen müssen wieder aufs Spielfeld. Trainer Toni Romano gibt ihnen unmittelbar vor Spielbeginn die Aufstellung bekannt; die Feldspielerinnen gehen auf ihre Position, drei Spielerinnen nehmen auf der Ersatzbank Platz. «Schiedsrichter: Achtung!» tönt es aus dem Lautsprecher, nach der Sirene beginnt das wechselvolle Spiel. Auf der Galerie hoffen die Eltern, unten kämpfen die Mädchen, Rufe auch von der Bank und vom Trainer. Der sagt nach dem Spiel, das Hallenturnier des FC Bühler sei das bestdotierte der ganzen Ostschweiz. Toni Romano sagt's mit Stolz. Er trainiert die D-Juniorinnen; damit alle Mädchen zu längeren Spieleinsätzen kommen, hat er sie in zwei Mannschaften eingeteilt: Bühler Göbsimühle und Bühler Rotbach. Nun spielen sie gegen Teams aus Weinfelden, Zürich, dem Rheintal und Chur. Das Hallenturnier ist der grösste Anlass im Vereinsjahr des FC Bühler. Allein das OK, das Toni Romano präsidiert, zählt 20 Mitglieder. An den Abenden treffen sich nicht nur Aktive, sondern auch viele Ehemalige, am Spielfeldrand – und an der Bar. Bei der ersten Austragung kamen 17 Mannschaften in die Rotbachgemeinde; das war 1996. Vor einigen Jahren stellten 130 teilnehmende Teams den bisherigen Rekord auf.
Das Spiel endet mit 4:3 – die Bühlerer Mädchen gewannen. Jetzt umringen sie aufgeregt Toni Romano und wollen wissen, wo sie in der Tabelle stehen. «Wir spielen um Rang 5», sagt er. Das Turnier sei genau deshalb toll für die Mädchen, weil sie den Wettkampf spüren. Und: «Viele sagen: <Gewinnen ist nicht wichtig.> Aber natürlich ist es schön, wenn wir gewinnen.»
Das Hallenfussballturnier wird nächstes Wochenende fortgesetzt.