Die Mehrheit der Besucher des Vortrags über die Rega unterstützen die Organisation als Gönner seit langem. Nun gab es für sie einen Blick hinter die Kulissen.
Sabine Schmid
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Nicht nur Jakob Frischknecht, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Clientis Bank Thur und Gastgeber am Donnerstagabend im Ackerhus in Ebnat-Kappel, legte den Besuchern eine Gönnerschaft der Rega ans Herz. Auch Ehrenpräsident Klaus Erny tat dies. Denn er erinnerte an einen besonderen Anlass Anfang der 1980er-Jahre, bei dem Fritz Bühler im Namen der Rega den Preis der Dorfgemeinschaft Ebnat-Kappel in der Höhe von 20000 Franken entgegennehmen durfte.
Doch an diesem Abend Werbung für die Gönnerschaft der Rega zu machen, war Wasser in die Thur getragen. Denn fast alle der Besucher im voll besetzten Saal sagten, dass sie die Rega bereits unterstützen. Der Referent Urs Bless, der bis vor fünf Jahren als Rettungssanitäter auf der Rega-Basis in St. Gallen arbeitete, gab zu Beginn seiner Ausführungen einen Abriss über die Geschichte der Rega. Sie wurde vor 65 Jahren gegründet. Vier Jahre später wurde der erste Helikopter angeschafft. Seit 1960 bringt die Rega Schweizer Patienten aus dem Ausland in die Schweiz zurück, seit 44 Jahren mit eigenen Jets. 1966 wurde die Gönnerschaft der Rega gegründet. «Die Rega ist heute ein Teil der medizinischen Versorgung der Schweiz», sagte Urs Bless. «Sie hat aber keinen staatlichen Auftrag und bekommt keine staatliche Finanzierung». Umso wichtiger seien die 3,3 Millionen Gönner, die jedes Jahr über 60 Millionen Franken einzahlen. Dazu kommen rund 30 Millionen aus Legaten und weiteren Spenden. Im Gegenzug übernehme die Rega alle Kosten einer Rettung, die der Gerettete sonst aus dem eigenen Sack bezahlen müsste.
Entgegen der Meinung des Grossteils der Besucher des Vortrags führt die Rega mehr Einsätze im Sommer durch als im Winter. Urs Bless erklärte dies zum einen damit, dass die Tage länger seien, zum anderen mit dem breiteren Angebot an Freizeitaktivitäten. Die Rega fliegt jährlich rund 15000 Einsätze, was im Durchschnitt 28 Patienten im Tag bedeutet. Der grösste Teil davon sind aber Transporte von erkrankten Personen, häufig werden diese von einem kleineren Spital in ein Zentrumsspital überführt. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Blaulicht-Organisationen und der Alpinen Rettung übernehme die Rega einen wichtigen Part in der Rettungskette. «Dabei zählt jede Minute», betonte Urs Bless. Gerade deshalb sei es wichtig, dass bei einer Alarmierung bereits viel abgeklärt werden könne. Der Referent wies auch auf das richtige Verhalten bei einem Unfall hin, das unter Umständen überlebenswichtig ist.
Die Rega denkt aber auch an die Zukunft. Im kommenden Jahr werden drei neue Ambulanzjets angeschafft. Zudem laufen die Vorbereitungen, damit Rettungshelikopter wetterunabhängig ihren Auftrag in der Luft ausführen können.
Jakob Frischknecht bedankte sich bei Urs Bless nicht nur mit einem Spezialitätenkorb für sein Referat. Er überreichte ihm einen Check in der Höhe von 2000 Franken zu Gunsten der Rega.