Der Jodlerklub Ebnat-Kappel, das Trio Hersche und die Schüpferimeitli aus Buochs, Kanton Nidwalden, bescherten den Konzertbesuchern am Samstag in der Kirche einen unvergesslichen Abend.
Beatrice Bollhalder
Sie singen von Frühlingsduft und dem Leben auf der Alp, obwohl draussen vor der Ebnat-Kappler Kirche an diesem Abend eher Schneeluft zu spüren war. Aber sie singen so aus voller Brust, dass sich der Zuhörer spätestens beim zweiten Lied doch mitten im Frühling wähnt. Die Rede ist von den Akteuren, die am Frühlingskonzert des Jodlerklubs Ebnat-Kappel die zahlreichen Zuhörer zu begeistern wussten. Das waren die Gastgeber selber, unter der Leitung von Dirigent Hans-ueli Hersche, die ein paar wunderschöne Jodellieder und einige Naturjodel präsentierten. Mit einem Lied, zu dem Willi Valotti die Musik geschrieben hat, eröffneten die Gastgeber den Abend. Gefolgt von einem Naturjodel, der aus der Feder von Hansueli Hersche stammt und der auch am Eidgenössischen Jodlerfest präsentiert wird.
Simon Lüthi, der am frühen Abend in der Sendung «Potzmusig» über den Bildschirm flimmerte, führte mit viel Witz durch das Konzert. Er verstärkte ausserdem das Trio Hersche bei einigen Musikstücken. Lüthi wusste einiges über die Gäste aus der Urschweiz und erklärte unter anderem, warum sie die «Reissäckler» genannt werden. Denn zur Nidwaldner Tracht werde meist ein Reissack getragen, erklärte Lüthi. Die beiden Schwestern Silvia von Rotz-Bucher und Anita Bucher hatten an diesem Abend zwar keinen Reiseproviant im Gepäck, dafür aber einige Jodellieder mit aussagekräftigen Texten. Und diese liessen sie mit reinen Stimmen gerne erklingen. Begleitet wurden sie von Daniel Waser an der Handorgel. «Euer Applaus zeigt uns, dass wir uns mit unserem Hobby auf dem richtigen Weg befinden», strahlte Silvia von Rotz. Genaues Hinhören war bei manchen Ausdrücken der jungen Nidwaldner Damen von Vorteil. Die Aussprache war aber so klar und die Mimik der Jodlerinnen ein Zeichen dafür, dass Jodeln Spass macht.
Es braucht nicht viel, um glücklich zu sein, erklärte von Rotz und jeder konnte sehen, dass das bei den beiden Jodlerinnen zu hundert Prozent zutraf. Die Zuhörer waren denn auch sichtlich begeistert von den Vorträgen der beiden. Nach dem Konzert liessen es sich viele nicht nehmen, einen Tonträger der Schüpferimeitli aus Buochs zu ergattern.
Das Trio Hersche, bestehend aus Vater Hansueli und den Söhnen Roman und Martin, spielte Märsche und Walzer. Mit einem Zäuerli, das mit leisen Tönen begann und lüpfig endete – Hansueli Hersche spielte diesmal auf dem Hackbrett – oder einem traditionellen Marsch aus Frankreich zeigten die Ebnat-Kappler, dass ihr Repertoire sehr breit ist.
Den Abschluss des gelungenen Abends machte der Jodlerklub Ebnat-Kappel, von dem die begeisterten Zuhörer noch zweimal eine Zugabe verlangten. Den Abend liess man im «Schöntal» ausklingen und bestimmt wurde da noch der eine oder andere Jodel angestimmt. Im kommenden Jahr wird erneut zu einem Jodler-obed eingeladen.