Anlässlich des Dorfjubiläums, das ab diesem Wochenende begangen wird, werden im Gemeindesaal Objekte Bühlerer Kunstschaffender ausgestellt. Ein Einblick noch vor der Vernissage.
Für eine Gemeinde mit rund 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern hat Bühler eine beeindruckende Dichte an Kunstschaffenden zu bieten. Im Rahmen des 300-Jahr-Dorfjubiläums geben rund 30 im Gemeindesaal einen Einblick in ihr Schaffen. Zu sehen sind Malereien, Skulpturen, Fotografien und sogar Silvesterchlaushauben. Dorforiginal Jakob Solenthaler ging jahrzehntelang als Einzelchlaus durch die Mittelländer Gemeinde. Seine Hauben sind nun Bestandteil der Ausstellung «Hinsehen». Grössere Namen hinter den weiteren gezeigten Objekten im Saal sind sowohl Tierfotograf Levi Fitze, Künstlerin Harlis Schweizer oder Sepp Oertle, der in der naiven Bauernmalerei zu Bekanntheit gelangte.
Die Idee zur Ausstellung hatten Verena Kürsteiner und Ueli Bänziger. Bänziger: «Wir wollten zeigen, was Bühler alles an künstlerischem Schaffen zu bieten hat.» Auf einen Aufruf hin meldeten sich mehrere Dutzend Kunstschaffende. Entweder mussten sie selbst einen Bezug zu Bühler aufweisen oder deren Objekte. «Wir bekamen soviele Rückmeldungen, dass es locker gereicht hätte, einen weiteren Saal zu füllen», so Maria Nänny. Nänny ist Kulturvermittlerin und stiess im letzten Drittel der Vorbereitungen zum Ausstellungs-Team hinzu. Sie hat das Team im Konzept und Gestaltung der Ausstellung beraten.
Die Idee ist nicht neu: Zum 250-Jahr-Jubiläum gab es bereits eine Ausstellung. Neben den Kunstschaffenden sind nun aber auch einzelne der bis zu 30 Vereine der Gemeinde, wie die Feldschützen, die Viehzuchtgenossenschaft, die Musikgesellschaft, das Rotbach-Chörli oder der Skiclub ausgestellt. Oder eben: Die verschiedenen Dorforiginale werden in Erinnerung gerufen. Solche hatte Bühler einige. Beispielsweise den ehemaligen Dorfpolizisten Alfred Niederer. Oder Arthur Zünd, welcher als Hausierer mit der Kränze in der Region von Tür zu Tür ging und Backwaren verkaufte. An einer Wand inmitten der Ausstellung finden sich verschiedene Dorfansichten. Die älteste stammt aus dem Jahre 1800. Die neusten wurden erst kürzlich gemacht. Auf den ersten Blick wird so für den Betrachter ersichtlich, wie sich die Gemeinde in jüngster Vergangenheit gewandelt hat.
Noch fehlen die letzten Handgriffe bis zur Vernissage am Sonntag. Die einzelnen Objekte müssen noch beschriftet, Klassenfotos im Eingangsbereich angebracht, ein Gästebuch aufgelegt und alles für die Präsentation des Ausstellungskatalogs wie auch der Chronik vorbereitet werden. Letztere wurde auf das Dorfjubiläum hin nämlich von 1923 auf das Jahr 2023 erweitert und kann im Gemeindesaal käuflich erworben werden. Fortan samstags und sonntags bis zum 8. Juli ist die Ausstellung zur Besichtigung zugänglich. Nänny: «Wir hoffen zwar, dass viele Besucherinnen und Besucher aus nah und fern sie sehen möchten. Doch in erster Linie ist sie für die Dorfbevölkerung konzipiert worden. Es ist beeindruckend zu sehen, was Bühler alles ausmacht.» Zu experimentieren gibt es ebenfalls einiges (Buttermachen, bei den Chlausenhauben mit Rollenträgern rollen, ein Puzzle der Gemeinde Bühler zusammensetzen, die alten Flurnamen erforschen, Relief der Gemeinde Bühler entdecken). So soll gemäss Organisatoren für jeden etwas dabei sein.