Am Mittwoch informierten die Appenzeller Bahnen über den Stand der Ortsdurchfahrt. In einem ersten Schritt soll bis Ende 2018 der Bahnhof umgebaut werden.
Die Appenzeller Bahnen modernisieren gegenwärtig im grossen Stil ihre Infrastruktur. Der rund 725 Meter lange Ruckhaldentunnel für 63 Millionen Franken ist bloss einer der Puzzlesteine. Insgesamt investiert die Region gemäss Verwaltungsratspräsident Fredy Brunner gut 300 Millionen Franken, «um die Appenzeller besser ans Bahnnetz anzubinden». Eine wichtige Rolle in der Modernisierung kommt Teufen zu, wo sich die Stimmberechtigten im Januar 2015 für die Doppelspur im Dorfzentrum und gegen einen Langtunnel ausgesprochen haben. Ein halbes Jahr später brachte ein Komitee jedoch den Kurztunnel aufs Tapet, mit dem Ziel, die Doppelspur zu verhindern. Über die Initiative wird im Mai 2017 abgestimmt. An einer von rund 100 Personen besuchten Informationsveranstaltung der Appenzeller Bahnen legten am Mittwochabend Vertreter von Gemeinde, Kanton und Bund sowie von der Bahn dar, wieso mit der Planung für die Doppelspur nicht zugewartet werden kann. Die heutige Linienführung genüge den Sicherheitsanforderungen nicht mehr, sagte Thomas Baumgartner, Direktor der Appenzeller Bahnen. Die Ortsdurchfahrt und der Bahnhof Teufen müssten deshalb zwingend umgebaut respektive neu erstellt werden. Ende 2018 sollen die neuen Züge und die Neubaustrecke in Betrieb genommen werden. Damit sich die Millioneninvestitionen ausbezahlen und die Angebotsverbesserungen voll zum Tragen kommen, tolerieren die Appenzeller Bahnen ab diesem Zeitpunkt keine längeren Betriebsunterbrüche mehr. Anwesend war am Mittwochabend auch Gesamtprojektleiter Arthur Hitz. Der Bauingenieur hat über 30 Jahre Erfahrung mit Bahn- und Strassenprojekten. Höchste Priorität habe der Bahnhof Teufen, sagte er. Dieser muss aufgrund der zusätzlichen Zugskreuzungen sicherer und behindertengerecht gemacht werden. Das bedingt einen umfassenden Umbau der Gleis- und Perronanlagen. Gleichzeitig soll bei der Bahnhofkreuzung ein Kreisel erstellt werden. Nur dieser könne auch in 25 Jahren noch den Verkehr aufnehmen, so der Ausserrhoder Kantonsingenieur Urban Keller. Er prognostiziert eine Verkehrszunahme von fast 25 Prozent. Heute werden an der Kreuzung in den Abendspitzenstunden etwas mehr als 1000 Autos gezählt. Keller betonte, dass der Kreisel den Kurztunnel nicht verunmögliche. In zweiter Priorität wird ab Ende 2019 die Ortsdurchfahrt realisiert. Sowohl die Bahn als auch die Bevölkerung. hätten Interesse an einer möglichst kurzen Bauzeit, sagte Arthur Hitz.