Diskussion um geplanten Baumwipfelpfad

An der Vorversammlung der Gemeinde Neckertal wurden neben dem Budget 2017 vor allem die Gutachten und Anträge für den Neubau Bushof beim Bahnhof Brunnadern und für den Baumwipfelpfad Neckertal diskutiert.

Urs M. Hemm
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Bruno Vogt von der Genossenschaft Baumwipfelpfad Neckertal beantwortet Fragen aus der Bürgerschaft. (Bilder: Urs M. Hemm)

Bruno Vogt von der Genossenschaft Baumwipfelpfad Neckertal beantwortet Fragen aus der Bürgerschaft. (Bilder: Urs M. Hemm)

Nach ein paar kurzen, einführenden Worten verlor Gemeindepräsidentin Vreni Wild an der Vorversammlung der Gemeinde Neckertal vom Mittwoch keine Zeit und begann sogleich mit der Präsentation des Budgets 2017, welches sie innert 15 Minuten abhandelte (siehe Zweittext). Dies vermutlich in der Annahme, dass der zweite Antrag des Gemeinderats, nämlich die Unterstützung des Baumwipfelpfads Neckertal mit 250 000 Franken, zu einigen Fragen aus dem Publikum führen würde. Der andere Antrag betrifft den Neubau eines Bushofs beim Bahnhof Brunnadern sowie dessen Neugestaltung, was die Gemeinde Neckertal zusammen mit der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) realisieren will. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Franken, wovon die Gemeinde Neckertal 860 000 Franken zu tragen hat.

Beteiligung der Standortgemeinde

Wie von Vreni Wild vorhergesehen, wurde der grösste Teil des Abends mit der Diskussion über den Gemeindebeitrag an den Baumwipfelpfad Neckertal verbracht. So konnte ein Votant nicht verstehen, warum die Gemeinde ein privat initiiertes Projekt überhaupt mit Steuergeldern unterstützen müsse. Lucrezia Meier-Schatz, bei der Genossenschaft Baumwipfelpfad Neckertal massgeblich an der Mittelbeschaffung beteiligt, erläuterte, dass eine Beteiligung der Standortgemeinde an einem solchen Projekt von Institutionen, wie beispielsweise dem Lotteriefonds, Voraussetzung sei, damit diese entsprechend Mittel sprechen. Zudem würde die Gemeinde touristisch vom Baumwipfelpfad profitieren. Bruno Vogt, ebenfalls Vertreter der Genossenschaft Baumwipfelpfad Neckertal, fügte hinzu, dass das benötigte Bauholz ausschliesslich in der Region beschafft würde und dass – nach einer Ausschreibung – auch die Arbeiten nach Möglichkeit an einheimische Firmen vergeben würden, was wiederum Steuereinnahmen für die Gemeinde generiere.

Mehrere Wortmeldungen drehten sich um die Verkehrs- und Parkplatzsituation in Mogelsberg, insbesondere am geplanten Standort des Baumwipfelpfades, dem Steinwäldli. «Nach dem Parkplatz beim Ressort-Hotel wollen auch wir keine Autos sehen», versicherte Bruno Vogt. Es sei geplant, dass eine Zufahrt zum Steinwäldli von Mogelsberg her nur für körperlich beeinträchtigte Menschen oder mit einer speziellen Zufahrtskarte möglich sein werde. Das Verkehrs-, das Parkplatz- wie auch das Beschilderungskonzept sind zusammen mit der Kantonspolizei erarbeitet worden. «Ausserdem ist nicht zu erwarten, dass alle bei Spitzentagen erwarteten 120 Fahrzeuge zur gleichen Zeit in Mogelsberg ankommen und es auch wieder zusammen verlassen, so dass kein Verkehrschaos zu erwarten ist», sagte Vogt.

Abriss des Bahnhofsgebäudes

Beim Bahnhofprojekt wurde vor allem moniert, dass die SOB das alte Bahnhofsgebäude und damit die sich darin befindlichen Wohnungen ersatzlos abreissen will. «Bereits im Jahr 2013 wurden die Wohnungen zu einem sehr günstigen Mietpreis ausgeschrieben, es fanden sich aber keine Interessenten. Seither stehen die Wohnungen leer», sagte Vreni Wild. Zudem sei die SOB Eigentümerin des Gebäudes, womit die Gemeinde kein Mitspracherecht habe. Dennoch werde sie sich die just diesen Mittwoch eingereichte Petition gegen diesen Abriss ansehen und diese beantworten.

Vreni Wild Gemeindepräsidentin Neckertal

Vreni Wild Gemeindepräsidentin Neckertal