Neu können Steuererklärungen in Appenzell Ausserrhoden elektronisch eingereicht werden. Den Steuerpflichtigen bringt dies Vorteile. Auch die Verwaltung verspricht sich einiges davon.
Jesko Calderara
jesko.calderara@appenzellerzeitung.ch
Der Kanton Appenzell Ausserrhoden macht einen weiteren Schritt auf dem Weg zur digitalen Verwaltung. Ab sofort kann die Steuererklärung elektronisch ausgefüllt und eingereicht werden. Gestern haben die Verantwortlichen das Programm, welches auf der kantonalen Webseite www.ar.ch abrufbar ist und sich an das St. Galler Modell anlehnt, an einer Medienorientierung vorgestellt. «Für die Steuerpflichtigen hat die Lösung mehrere Vorteile», sagte Projektleiter Roman Scherrer, der die Abteilung Veranlagung unselbständig Erwerbende und nicht Erwerbstätige leitet. Als Beispiel nannte er die Zeitersparnis, weil beispielsweise persönliche Daten zu Kontenverbindungen und Vermögenswerten einmal eingegeben und in den Folgejahren nur bei Bedarf abgeändert werden müssen. Auch sind die Wegleitung, ein digitaler Eingabeassistent, ein Steuerkalkulator und die Kursliste der in der Schweiz gehandelten Aktien im Programm integriert. Das System weise sogar auf Eingabefehler hin, sagte Scherrer. Die Übersendung der sensiblen Angaben erfolgt verschlüsselt mit der sogenannten SSL-Technik. Bereits bis anhin konnte die Steuererklärung in Appenzell Ausserrhoden mit einem auf Excel basierten Programm am Bildschirm ausgefüllt werden. Jedoch musste sie anschliessend ausgedruckt, unterschrieben und per Post an die Verwaltung geschickt werden. Neu können Privatpersonen Steuerklärungen online senden. Allerdings müssen die geforderten Unterlagen wie beispielsweise der Lohnausweis weiterhin auf dem Postweg gesendet werden. Dies gilt auch für die zu unterschreibende Freigabequittung. «Erst wenn diese bei uns eingetroffen ist, können wir die Daten abrufen», sagte Scherrer. Nicht verfügbar ist die elektronische Steuererklärung für juristische Personen.
Positive Effekte durch den Einsatz der neuen Steuersoftware erwartet die Steuerverwaltung. Deren Leiter Jacques Oberli sagt: «Wir erhoffen uns Kosteneinsparungen und effizientere Abläufe.» So müssen die gesendeten Unterlagen, die schon heute am Computer bearbeitet werden, nicht mehr extra gescannt werden. Die Umsetzung des Projekts «E-Steuern» dauerte ein Jahr und kostet 550'000 Franken. Das Vorhaben ist Teil der Implementierung der Steuersoftware Isar. Dafür hatte der Regierungsrat 8,6 Millionen Franken bewilligt. 2018 wird der Prozess abgeschlossen sein.