Die FDP-Regierungsrätin Marianne Koller kandidiert konkurrenzlos für das Amt der Frau Landammann. Auf dem Podium erklärt sie, warum sie sich als Landesmutter sieht und warum sie die Schulen aller 20 Gemeinden besuchen will.
TEUFEN. Genauso als Einzelkandidatin wie im Rennen um das Amt als Frau Landammann stellte sich Regierungsrätin Marianne Koller auf der Bühne den Fragen von Monika Egli, Chefredaktorin der Appenzeller Zeitung.
Trotz vielseitiger Fragen war Marianne Koller wenig Neues über den politischen Alltag oder ihre Person zu entlocken. Und dennoch: Einige Gäste nahmen mit Erstaunen zur Kenntnis, wie deutlich Koller mehrfach betonte, dass sie sehr erfolgreich die Stellvertretung von Landammann Hans Diem während dessen krankheitsbedingter Abwesenheit wahrgenommen habe.
Als Frau Landammann strebt Marianne Koller den Status einer Landesmutter an. «Eine Mutter schenkt Leben, Ähnliches möchte ich mit Präsenz beim Volk erreichen», so die Begründung der einzigen offiziellen Kandidatin.
Auf die Frage, wie sie sich die Führung des männerlastigen Regierungsgremiums vorstelle, antwortete die Volkswirtschaftsdirektorin gelassen. Sie habe während ihrer 36 Jahre als Leiterin des Altersheims Heinrichsbad in Herisau und der Berit-Klinik in Teufen hauptsächlich Frauengremien geleitet. Aber die Zusammenarbeit mit den vielen Ärzten in der Berit-Klinik sei eine Bereicherung für sie gewesen. Die Rolle des Landammanns sehe sie ohnehin als «primus inter pares», das leitende Mitglied einer Gruppe also, welches dieselben Rechte innehat wie alle anderen auch.
Wiederholend fokussierte Koller auf ihre Volksnähe. Sich dem Souverän zu zeigen, sei eine der Aufgaben einer Frau Landammann, repräsentative Aufgaben ausserhalb des Kantons wahrzunehmen, eine weitere. So kündigte sie beispielsweise an, in allen 20 Gemeinden mit Schülerinnen und Schülern über Politik diskutieren zu wollen.
Es würde sie mit grossem Stolz erfüllen, Appenzell Ausserrhoden als Frau Landammann zu vertreten. Allein dies sei Motivation genug, um zu kandidieren. Zudem sitze sie seit acht Jahren in der Regierung und habe bereits während der Zeit als Stellvertreterin von Hans Diem einen Einblick in das Amt erhalten. «Der Zeitpunkt für eine Kandidatur ist jetzt ideal», so Koller. Im eigenen Departement verfüge sie im weiteren über sehr gute Mitarbeitende. Dies habe ihr den Entscheid zur Kandidatur leicht gemacht. Sie sei gerne bereit, den Mehraufwand und die Verantwortung für die zusätzlichen Mitarbeitenden zu übernehmen.