Die Freude am Lesen wecken

Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war für die 1.- und 2.-Klässler vom Schulhaus Schlatt eine ganz besondere Nacht. Angesagt war eine Lesenacht. Diese wurde zu einem vollen Erfolg für alle Beteiligten.

Vreni Peterer
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Er ist mit einer Stirnlampe bestens gerüstet, wenn Lichterlöschen ist. (Bild: Vreni Peterer)

Er ist mit einer Stirnlampe bestens gerüstet, wenn Lichterlöschen ist. (Bild: Vreni Peterer)

SCHLATT. «Es war eine gelungene Lesenacht und ich bin sehr stolz auf die Schüler. Niemand hatte Heimweh, und wir konnten alle gemeinsam eine tolle Nacht verbringen», sagte Lehrerin Rebekka Untersander. Zusammen mit Bettina Manser organisierte sie diese abenteuerliche Nacht. Die beiden unterrichten die 1.- und 2.-Klässler von Schlatt und Haslen im Jobsharing. Als die beiden Lehrerinnen den Mädchen und Buben kürzlich mitteilten, dass es eine Lesenacht gibt, waren alle sofort Feuer und Flamme für das Projekt. Auch beim Schulrat sei das Vorhaben gut angekommen, so die Lehrerinnen. Sie freuten sich, dass alle Kinder sich für die Lesenacht anmeldeten, denn die Teilnahme war freiwillig. Alle fanden es nämlich cool und lässig, einmal im Schulzimmer zu übernachten. So erschienen die 20 Schülerinnen und Schüler am Mittwochabend um 19 Uhr im Schulzimmer. Nebst einem Schlafsack hatten sie das Pyjama, eine Taschen- oder Stirnlampe und natürlich Bücher im Gepäck. Einige Mütter sagten, sie seien richtig froh, dass es nun losging. Denn ihre Kinder seien den ganzen Tag vor lauter Vorfreude richtig kribbelig gewesen.

Hot Dogs genossen

In kurzer Zeit war der Schulzimmerboden mit den Schlafsäcken belegt. Es war ein wunderbares, buntes Bild, das sich einem bot. Die Mädchen und Buben schlüpften in ihre Schlafsäcke und machten es sich so richtig kuschelig gemütlich. Doch bevor die eigentliche Lesenacht losging, gaben die beiden Lehrerinnen die Regeln bekannt. Eine gewisse Zeit mussten die Kinder für sich alleine lesen und in dieser Zeit durften sie (wenn nötig) nur miteinander flüstern, damit sie sich nicht gegenseitig störten. Nach einer gewissen Zeit lasen jeweils die Lehrerinnen aus einem Klassen-Vorlesebuch vor. Als Überraschung gab es einen Nachtimbiss in der Form eines Hot Dogs. Ab 22 Uhr durften die Schüler nur noch mit der Taschenlampe lesen. Die ersten seien dann schon eingeschlafen, erzählten die Lehrerinnen. Eine halbe Stunde später galt es, die Lichter zu löschen. Ruhig sei es aber noch lange nicht geworden. Schon früh am Donnerstagmorgen seien die ersten Taschenlampen gezückt und weitergelesen worden. Die Krönung der Lesenacht war das gemeinsame Frühstück.

Eine Herausforderung

«Mit dieser Lesenacht wollten wir die Kinder zum Lesen motivieren. Sie sollen das Lesen mit etwas Positivem verbinden können», umschreiben die Lehrerinnen das Ziel des Projekts. Die Freude am Lesen sollte mit diesem speziellen Anlass geweckt werden. Keine Rolle habe gespielt, was für ein Buch die Kinder mitnahmen. Ob Comics, Sachbücher, oder Bücher mit vielen Bildern und wenig Text. Denn auch nur mit Bildern werde im Kopf eine Geschichte geschaffen. «Durch Bilder wird eine Geschichte lebendig gemacht», sagt Rebekka Untersander. Die Lesenacht mit den 1. und 2. Klässlern war eine Herausforderung für die beiden Lehrerinnen. Denn ein Nebenziel des Projektes war das auswärts Schlafen.