Die Rickner, die auf Gemeindegebiet von Gommiswald leben, wollen, dass das auch weiterhin so bleibt. Sie wollen nicht, dass ihr Dorfteil an die Gemeinde Wattwil abgegeben wird. Nächstens wird Gommiswald darüber orientieren, wie es mit dem Dorfteil weitergehen soll.
RICKEN. Wenn es nach der IG Ricken Süd geht, soll das zweigeteilte Ricken zweigeteilt bleiben: Jener Teil ennet dem Rickenbach, der mitten durch das Dorf fliesst, bei Wattwil und der Teil diesseits des Baches bei Gommiswald. «Wir wünschen uns, dass alles so weitergeht wie bisher», sagt Konrad Arnold von der IG Ricken Süd.
Die IG hatte sich bereits im Dezember mit einer Petition zuhanden des Gemeinderates Gommiswald dafür eingesetzt, dass ihr Dorfteil, der damals vor der Fusion noch zu Ernetschwil gehörte, beim neuen Gommiswald bleiben kann. «Für die Unterschriftensammlung waren wir von Tür zu Tür gegangen», erzählt Markus Liechti, ebenfalls Mitglied der IG. Alle stimmberechtigten Einwohner des Dorfteils seien befragt worden. «80 Prozent von ihnen haben unsere Petition unterschrieben», freut sich Markus Liechti rückblickend.
Vor rund zwei Jahren sah das anders aus. An einer schriftlichen Konsultativabstimmung im Sommer 2010 tat die Mehrheit aller Rickner kund, zu Wattwil gehören zu wollen. Warum dieser Stimmungswandel in so kurzer Zeit? «Der Fragebogen wirkte damals so, als käme er nur von der Schulgemeinde Wattwil», meint Markus Liechti. Alle, die keine Kinder im schulpflichtigen Alter haben, hätten sich wohl nicht betroffen gefühlt und den Fragebogen nicht ausgefüllt. Die Kinder von Ricken ab der vierten Klasse, gehen nämlich alle in Wattwil zur Schule. Genau dieser Aspekt hat bei der Diskussion um das zweigeteilte Dorf eine Rolle gespielt. Sollte aus der Politischen Gemeinde Wattwil und der Schulgemeinde Wattwil-Krinau eine Einheitsgemeinde werden, könnten die Kinder des Gommiswalder Dorfteils von Ricken unter Umständen nicht mehr in Wattwil zur Schule gehen, ausser der Dorfteil gehörte selber zu Wattwil.
Denn die Schulgemeindegrenzen müssten mit jenen der Einheitsgemeinde identisch sein, hiess es. Darin, dass die Kinder eventuell in verschiedenen Politischen Gemeinden zur Schule gehen müssen, sieht Konrad Arnold von der IG kein Problem. «Ein Teil der Goldinger Schüler muss sogar in einen anderen Kanton, nach Wald ZH», sagt er. Und es gäbe noch viele weitere Beispiele. In Gommiswald ist man in Sachen Ricken nicht untätig geblieben. Der Gemeinderat wird in den nächsten Tagen darüber informieren, wie es im Dorf Ricken weitergehen soll. Was oft vergessen geht, ist, dass Ricken vor der Fusion von Gommiswald, Ernetschwil und Rieden nicht nur zwei-, sondern viergeteilt war und heute eigentlich immer noch dreigeteilt ist.
Neben Wattwil und Ernetschwil hatte nämlich auch das alte Gommiswald Gemeindeboden im Dorf Ricken. Nur, das zählt heute nicht mehr: Ernetschwil und Gommiswald sind eins. Zwei Häuser am Dorfrand von Ricken waren jedoch Teil von St. Gallenkappel und gehören somit heute zu Eschenbach. «Das darf auch so bleiben, wenn nichts anderes gewünscht wird», sagt der Eschenbacher Gemeindepräsident Josef Blöchlinger.