Die Berufslehre – der Übergang zum Erwachsenen

Sozialtip

Marco Gisler
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Für Jugendliche hält das Leben viele Anforderungen und Entwicklungen bereit. (Bild: PD)

Für Jugendliche hält das Leben viele Anforderungen und Entwicklungen bereit. (Bild: PD)

Die Lehrzeit ist auch die Jugendzeit. In der Phase des Überganges vom Kind zum Erwachsenen stecken auch die Lernenden des Berufs- und Weiterbildungszentrums Toggenburg (BWZT). Die Jugendzeit dauert von der Pubertät bis hin zur finanziellen und emotionalen Ablösung vom Elternhaus. In Mitteleuropa versteht man darunter meist den Zeitraum zwischen 13 und 25 Jahren. Früher war diese Phase kürzer, da einerseits die Pubertät später einsetzte und andererseits der Gang an eine weiterführende Schule wie Berufsmittelschule, Fachhochschule oder Universität im Anschluss an die Lehrzeit weniger üblich war.

Das Gespräch suchen, die Krise überwinden

Die Jugendzeit hält viele Entwicklungsaufgaben bereit. Seien es die körperlichen Veränderungen, das Erfahren der eigenen Sexualität oder auch die emotionale Ablösung von den Eltern. Weitere Beispiele für Entwicklungsaufgaben sind das Planen und Vollziehen des beruflichen Werdegangs und die Ergründung der eigenen Identität durch das Schaffen eines eigenen Wertesystems. Durch diese intensive Zeit zieht sich die Ausbildung als roter Faden. Im Idealfall wird die Lehre ohne grössere Probleme abgeschlossen und auch die Entwicklungsaufgaben können gelöst werden. Häufig kommt es aber vor, dass es zu Krisen kommt. In vielen Fällen entstehen diese Krisen im Zusammenhang mit den Entwicklungsaufgaben und bedrohen häufig auch einen erfolgreichen Lehrabschluss. Rund 90 Prozent der Lernenden des BWZT können ihre Krisen, die im Zusammenhang mit der Ausbildung und den Entwicklungsaufgaben stehen, alleine oder mit Unterstützung des privaten Umfeldes lösen. Zehn Prozent der Lernenden benötigen dafür aber fachliche Unterstützung. Diese Unterstützung bietet am BWZT der schulinterne kirchliche Sozialdienst (KSD). Am BWZT wie auch an allen anderen Berufsschulen im Kanton St. Gallen können sowohl Lernende und deren Eltern als auch die Berufsbildner und Berufsbildnerinnen dieses Beratungsangebot kostenlos nutzen. Im Gespräch werden gemeinsam Lösungen gesucht um, trotz Krise, das «Ticket in die Freiheit» in Form eines erfolgreichen Ausbildungsabschlusses zu erhalten.

Marco Gisler

Sozialdienst KSD, BWZT, Wattwil und Lichtensteig; Telefon 071 987 70 92; www.bwzt.ch.