Das Spital Heiden, aus meiner Erfahrung menschlich, kompetent, medizinisch zielführend und effizient.
Das Spital Heiden, aus meiner Erfahrung menschlich, kompetent, medizinisch zielführend und effizient.
Mit den Erfahrungen im Kanton Bern, wo seit 1999 14 Spitäler geschlossen worden sind, kann ich die Appenzeller und Appenzellerinnen darauf hinweisen: Die sicherste Art, ein Spital zu schliessen ist: Geburtshilfe oder Chirurgie/Orthopädie wegzunehmen, dann ist rasch die Anästhesie überflüssig, der Rest erledigt sich von selbst!
Zu den Verwaltungsräten und Entscheidungsträgern: Für sie zählen in der heutigen, globalisierten Welt oft nur Markt und Profit, nicht der kranke Mensch bzw. Service public. Dabei vergessen sie, dass vor allem alte, polymorbide Patienten, Menschen mit komplexen psychosomatischen Erkrankungen oder Psychiatriepatienten nie «rentieren» werden.
Dass der Verwaltungsrat der Spitäler in Bern mit seiner grössenwahnsinnigen Politik der Zentralisierung, die erst noch dilettantisch ausgeführt ist, das gleiche Resultat erreicht wie der Verwaltungsrat des Spitalverbunds AR, lässt tief blicken: In Bern gab es einen Massenexodus bestqualifizierter Spezialärzte weg in die Privatkliniken, mit den Patienten in ihrem Gefolge. In Heiden ist es der Verwaltungsrat selbst, der die erst noch «rentablen» chirurgischen Patienten ins Privatspital schicken will. Peinlich, diese Bankrotterklärung!
Etliche dieser Privatkliniken gehören milliardenschweren multinationalen Konzernen aus Südafrika und den USA, mit dem einzigen Ziel der Profitmaximierung. In Anstellungsverträgen dieser Kliniken sind die Ärzte verpflichtet, jährlich fünf Prozent mehr Umsatz zu generieren. Aktuell werden wir als Allgemeinversicherte dort behandelt wie die Privatpatienten; fragt sich nur ob gleich günstig wie im öffentlichen Spital? Wie lange noch? Oder droht möglicherweise früher oder später erneut eine Zweiklassenmedizin?
Die Podiumsveranstaltung in Heiden zum Thema Spitalverbund hinterliess einen mehr als schalen Nachgeschmack. Der Spitalverbund Ausserrhoden besteht aus drei Teilinstitutionen: den beiden somatischen Spitälern Heiden und Herisau und dem Psychiatrischen Zentrum Herisau. Die systematische Weigerung der Verantwortlichen, unter Hinweis auf den Spitalverbund als Einheit, offen zu legen, welche der drei Institutionen zu welchen Anteilen zum enormen Defizit des Spitalverbundes beigetragen haben, ist absolut unverständlich und kontraproduktiv. Jeder Konzern weist seine defizitären Sparten aus, die er sanieren oder von denen er sich trennen will. Die beharrlich verweigerte Transparenzbereitschaft seitens der Verantwortlichen nährt unweigerlich den bösen Verdacht, dass für die Misere des Spitalverbundes das Spital Heiden als Bauernopfer zu Gunsten des Standorts Herisau den Kopf hinhalten muss – aus welchen Gründen auch immer. Solches wird vom Souverän nicht goutiert und ruft nach deutlichen Reaktionen der politisch Verantwortlichen.
Der erfolgreiche Abschluss des Projektes «Appenzeller Anthologie» erfreut nicht nur den hiesigen Literaturfreund, sondern wird auch über unsere beiden Halbkantone hinaus wahrgenommen. Schade, dass es das St. Galler Tagblatt verpasst hat, ein Mitglied der Kulturredaktion für eine Berichterstattung mit Tiefgang an diesen Anlass zu delegieren.
Die Präsenz der mit dem Werk verbundenen Personen, zusammen mit einem attraktiven Rahmenprogramm, hätte zudem reichlich Material für eine interessante Bildstrecke geliefert. Stattdessen wird der Leser mit einem Föteli bedient, welches dem Anlass leider in keiner Weise gerecht wird.