Der grosse Wurf im Dorf

Im Zentrum soll eine Überbauung mit neuem Gemeindehaus sowie zusätzlichem Wohnhaus und Tiefgarage entstehen. Finanziert werden soll das Vorhaben durch die Gemeinde und private Investoren.

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Eine Studie zeigt, dass sich südlich der Kanzlei der Bau eines zusätzlichen Wohnhauses ideal ins Dorfbild einfügen würde. (Bild: PD)

Eine Studie zeigt, dass sich südlich der Kanzlei der Bau eines zusätzlichen Wohnhauses ideal ins Dorfbild einfügen würde. (Bild: PD)

Im Sommer hat der Gemeinderat Urnäsch die zuständige Arbeitsgruppe beauftragt, den Abbruch sowie Neubau des Gemeindehauses weiter zu verfolgen. Auf Empfehlung des beigezogenen kantonalen Denkmalpflegers Fredi Altherr wurde Architekturprofessor Christian Wagner der HTW (Hochschule für Technik und Wirtschaft) Chur mit einer Studie zur Einpassung des Neubauvolumens in die Ortsbildschutzzone von nationaler Bedeutung beauftragt. Christian Wagner hat ein Gipsmodell im Massstab 1:500 erstellt und darin aufgezeigt, dass das heutige Erscheinungsbild der Gemeindekanzlei beibehalten werden kann, da es sich von diversen geprüften Varianten am besten ins Dorfbild einfügt.

Überdachte Parkierungsanlage

Zusätzlich wurde gemäss einer Medienmitteilung in der Studie die Möglichkeit aufgezeigt, dass sich südlich der Kanzlei der Bau eines zusätzlichen Wohnhauses ideal ins Dorfbild einfügen würde. Dank einem kleinen Verbindungsbau zwischen Kanzlei und zusätzlichem Wohnhaus – mit der Nutzung des gemeinsamen Treppenhauses und Lifts – ergeben sich Synergien, die sich positiv auf die Baukosten auswirken werden. Zusätzlich wird eine überdachte Parkierungsanlage mit rund 40 Parkplätzen südlich des Pfarrhauses, auf der bestehenden Stützmauer des ehemaligen Friedhofs, vorgeschlagen. Die einstöckige Anlage würde sich unauffällig ins Landschaftsbild einfügen, heisst es in der Mitteilung. Das begrünte Dach könnte als Parkanlage genutzt werden. Die von der HTW Chur präsentierte Studie Zentrumsüberbauung hat sowohl die Arbeitsgruppe als auch den Gemeinderat überzeugt. Der dadurch an zentraler Lage zusätzlich entstehende Wohnraum eignet sich für Familien- oder Alterswohnungen. Die vorgeschlagene Zentrumsüberbauung entspricht den Zielen des neuen Raumplanungsgesetzes, indem eine kompaktere Siedlungsentwicklung angestrebt und damit dem Gebot eines haushälterischen Umgangs mit dem vorhandenen Bauland grosse Beachtung geschenkt wird. Für die Realisierung der Zentrumsüberbauung Urnäsch mit Neubau Gemeindehaus sowie zusätzlichem Wohnhaus und Parkierungsanlage wird schätzungsweise mit Investitionen von sechs bis sieben Millionen Franken gerechnet.

Weil Bau von Wohnraum und Garagenplätzen keine Gemeindeaufgabe ist, soll der Neubau des zusätzlichen Wohnhauses sowie der Parkierungsanlage privaten Investoren überlassen werden. Interessenten können sich bis Ende Jahr bei Gemeindepräsident Peter Kürsteiner oder Gemeindeschreiberin Erika Weiss melden. Das Modell sowie Studienunterlagen können ebenfalls auf der Gemeindekanzlei eingesehen werden. Da es sich laut der Medienmitteilung um ein äusserst attraktives Projekt handelt, ist der Gemeinderat Urnäsch zuversichtlich, die Studie mit einem geeigneten privaten Investor realisieren zu können. Anlässlich der Budgetversammlung vom 13. Dezember wird die Studie Zentrumsüberbauung den Stimmberechtigten vorgestellt.

Die Abstimmung über die auf die Gemeinde entfallenden Kosten ist für den November 2017 geplant, sofern die private Finanzierung sichergestellt und die raumplanerischen Voraussetzungen gegeben sind. (gk)

Infos zur Zentrumsüberbauung gibt es an der Budgetversammlung vom 13. Dezember.