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Die Gemeinde Schwellbrunn rechnet für 2021 mit einem Ertragsüberschuss von rund 165'000 Franken. Der Gemeindepräsident spricht von einer aktuell «gesunden» Finanzlage. Ab 2024 werden allerdings negative ordentliche Ergebnisse erwartet.
Als «unspektakulär» bezeichnete Gemeindepräsident Ueli Frischknecht am Freitag den Voranschlag Schwellbrunns für das Jahr 2021. Dieser sieht bei Aufwendungen von rund 7,84 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von rund 165000 Franken und einen unveränderten Steuerfuss von 4,2 Einheiten vor. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer minimen Veränderung (damals 171000 Franken). Der Voranschlag 2021 wurde an der öffentlichen Versammlung einstimmig angenommen. 20 stimmberechtigte Einwohnerinnen und Einwohner hatten sich in der Mehrzweckanlage eingefunden. Anträge gab es keine, Wortmeldungen bei der allgemeinen Umfrage nur vereinzelte.
«Traditionellerweise würden wir uns in einem Schwellbrunner Lokal treffen. Aber das ist jetzt bekanntermassen nicht möglich», sagte Gemeindepräsident Frischknecht. Man sei froh, dass man überhaupt eine Versammlung durchführen könne. Die zuständigen Gemeinderäte informierten über ihre Ressorts im Hinblick auf das kommende Jahr. Der Gemeindepräsident sagte:
«Unsere aktuelle Lage ist gesund.»
Per Ende 2019 betrug die Nettoverschuldung pro Einwohner 301 Franken; sie liege damit im «grünen Bereich». Wegen der Coronapandemie sprach Frischknecht im Zusammenhang mit den zu erwartenden Steuereinnahmen allerdings von «Kaffeesatzlesen». Bei den direkten Steuern der natürlichen Personen wird gegenüber dem Voranschlag 2020 mit Mindereinnahmen von rund 140000 Franken gerechnet, bei den juristischen Personen mit Mindereinnahmen von rund 30000 Franken.
Der Gemeinderat gab an der Versammlung auch Erläuterungen ab zum schriftlich vorliegenden Aufgaben- und Finanzplan 2022 bis 2024. Ueli Frischknecht sagte, man wolle die Mittel weiterhin mit Vernunft einsetzen, aber Schwellbrunn als Wohn- und Arbeitsort attraktiv behalten. Ab dem Jahr 2024 sind negative ordentliche Ergebnisse zu erwarten – zurückzuführen auf den Anstieg der Abschreibungen bei den Hochbauten: Für die Sanierung und Erweiterung der Mehrzweckanlage Sonnental sind total 6,36 Millionen Franken eingeplant. Davon ist eine halbe Million Franken im Voranschlag 2021 enthalten. Der Finanzplan sieht für das Jahr 2022 dafür 4,36 Millionen Franken und für 2023 rund 1,5 Millionen Franken vor. Der Nettoverschuldungsquotient soll bis 2024 unter 180 Prozent gehalten werden.
Mit höheren Kosten muss für das Jahr 2021 im Ressort Bildung gerechnet werden (3 Millionen Franken gegenüber 2,85 Millionen Franken im Voranschlag 2020). Der zuständige Gemeinderat Reto Roveda begründete diese unter anderem mit den steigenden Schülerzahlen und einer zusätzlichen Klasse auf der Primarstufe, erhöhtem Förderbedarf und Stellvertretungskosten durch Dienstaltersgeschenke. Dafür seien nach dem Umbau des Schulhauses Weiher in den nächsten Jahren keine Investitionen im Ressort Bildung geplant. Weniger Ausgaben als im Voranschlag 2020 sind im Bereich der sozialen Sicherheit vorgesehen. Das könne sich aber – je nach Zahl der Sozialhilfeempfänger – rasch ändern, wurde an der Versammlung gesagt