Carl Walter Liner
Um wieder mehr Besucher ins Haus zu bekommen: Museum Gais lanciert Wechselausstellungen

Ab Sonntag sind im Museum in Gais im Erdgeschoss Werke von Carl Walter Liner, Vater und Sohn, zu sehen. Sie bilden den Auftakt einer Serie an Wechselausstellungen. Damit soll das Haus wieder attraktiver für Besucherinnen und Besucher werden.

Astrid Zysset
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Bruno Steingruber, Präsident des Vereins Museum Gais, hängt die Werke Liners auf.

Bruno Steingruber, Präsident des Vereins Museum Gais, hängt die Werke Liners auf.

Bild: Astrid Zysset

Als «Injektion, um einem sterbenden Patienten wieder Leben einzuhauchen», umschreibt Bruno Steingruber, Präsident des Vereins Museum Gais, die Wechselausstellung. Im Museum am Dorfplatz werden neu über einen Zeitraum von nur wenigen Monaten Sonderausstellungen mit Bezug zu Gais gezeigt. Damit sollen wieder mehr Besucherinnen und Besucher den Weg in die Institution finden. «Das Haus muss anfangen zu leben», so Steingruber weiter. Die aktuellen Eintrittszahlen seien nicht zufriedenstellend. Zwar werden sie nicht erhoben, da der Eintritt unentgeltlich ist, aber die Besucherzahlen schwanken gemäss Vereinspräsident pro Tag zwischen null und zehn.

Die reichhaltige grafische Sammlung mit Dorfansichten bestehend aus Stahl und Kupferstichen sowie Lithografien befindet sich im Obergeschoss und ist als Dauerausstellung konzipiert. «Jeder Gaiser besucht die aber nur einmal im Leben», so Peter Meier, Vizepräsident des Vereins. 2021 wurde sie neu konzipiert und aufgearbeitet. Im Erdgeschoss sollte eine Wechselausstellung mit Installationen regionaler Künstler das Angebot ergänzen. Doch es war eine «Totgeburt», wie Meier ausführt. Der Neustart des Museums fiel mitten in die Pandemie, die Besucherinnen und Besucher blieben aus. Darum wird das Konzept der Wechselausstellungen nun angepasst. Neu müssen sie einen klaren Bezug zu Gais aufweisen.

Werke von Carl Walter Liner, Vater und Sohn

Die Bilder von Carl Walter Liner, Vater und Sohn, darunter «Geissenmelker auf dem Hirschberg» und «Fählensee», sind ab kommendem Sonntag bis zum 21. Mai im Museum Gais ausgestellt. In einem Raum sind die Werke des jungen Liners, im andern diejenigen des Seniors zu sehen. Sie alle stammen aus einer Gaiser Privatsammlung. Der Sammler selbst möchte im Hintergrund bleiben, lässt jedoch verlauten, dass er der Freude um der Bilder willen seit Jahrzehnte diese sammelt. In seinem Zuhause habe er sich eine reichhaltige Sammlung angelegt. Er fragte das Museum an, ob es einige Werke zeigen möchte, und dieses beziehungsweise der Verein Museum Gais stimmte zu. «Und hier kommen sie gut zur Geltung», so Steingruber stolz.

Viele Ideen für neue Ausstellungen

Es wird nicht die einzige Ausstellung sein, welche Bilder aus jener Privatsammlung beinhaltet. Im Anschluss an Liners Werke sollen weitere folgen. Noch ist das Programm der Wechselausstellungen nicht bis Ende Jahr definiert, aber gemäss Meier eröffne die Prämisse, dass die Ausstellungen einen Bezug zu Gais aufweisen müssen, viele Möglichkeiten. «Wir haben seit einigen Jahren einen Schuppel hier in Gais. Deren Hauben könnten wir auch mal ausstellen», wirft er als Idee ein. «Oder alte Postkarten, welche die Dorfansichten früherer Zeiten zum Motiv haben.» – «Vereinsjubiläen würden sich ebenfalls eignen, um von einer Ausstellung begleitet zu werden», ergänzt Steingruber.

Der Verein ist überzeugt, dass Wechselausstellungen mit einem starken regionalen Bezug auf reges Interesse stossen werden. Der Verein wurde vergangenes Jahr gegründet, einen finanziellen Druck, möglichst viele Besucherinnen und Besucher zu generieren, hat er aufgrund einer Leistungsvereinbarung, die seit Januar dieses Jahres mit der Gemeinde besteht, nicht. Trotzdem wünschen sich Steingruber und Meier mehr Leben in der Institution. Meier: «Wir möchten nicht überrannt werden. Unser Ziel ist es, als kleines Bijou in den Köpfen der Menschen verankert zu sein.»

Die Vernissage ist am Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Anschliessend ist das Museum jeweils am Sonntagnachmittag zugänglich. Der Eintritt ist frei.