Das Energietal nennt es Jugendsolarwoche, an der Oberstufenschule in Bütschwil hiess es vergangene Woche «Bugalu spart Energie». Der Sinn dahinter bleibt der gleiche: Der Jugend sollte das Thema erneuerbare Energie nähergebracht werden.
Beat Lanzendorfer
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Begonnen hat die fünftägige Jugendsolarwoche am Montag mit einer Einführung von Markus Aepli vom Förderverein Energietal Toggenburg zum Begriff Energie. Leicht und verständlich klärte er die Schülerinnen und Schüler auf, was unter Kilowattstunde und Energieverbrauch zu verstehen ist. Höhepunkt war die Vorführung mit einer Wärmebildkamera auf dem Pausenplatz. So mancher staunte, was alles zu sehen war und wie viel Wärme unnütz verloren geht. Im weiteren Verlauf des Tages gab es eine Demonstration auf dem Schulhausplatz mit Solarautos und -radios, um zu veranschaulichen, welche immense Kraft von der Sonne ausgeht.
Mit der praktischen Arbeit begann am Dienstag jener Teil, der laut Markus Aepli im weiteren Verlauf mehrmals zur Frage führte: «Müssen wir in die Pause gehen?» Eine Aussage, die an einer Schule eher selten zu hören ist und unterstreicht, wie motiviert alle Teilnehmenden bei der Sache waren. Das Thema hat derart begeistert, dass viele auf die kurze Auszeit gerne verzichtet hätten. Gebaut wurde ein Solarmobil, das in der Lage sein sollte, am Ende der Woche eine Strecke von zehn Metern zurückzulegen. Das Tempo eines solchen Mobils war nur eines der Kriterien. Kreative kamen in einer eigenen Kategorie genauso auf ihre Kosten. Es gab auch solche, die nichts mit Rennautos am Hut hatten. Sie fertigten ein Kunstobjekt an, von denen die schönsten ebenfalls prämiert wurden. Zwölf handwerklich geschickte Schüler bauten im Verlaufe der Woche unter Mithilfe von Experten eine Fotovoltaikanlage. Einer davon war Lehrer Daniel Ammann, der als Solarteur über viel Fachwissen verfügt. Mit der produzierten Menge könnten jährlich vier bis fünf Einfamilienhäuser mit Strom versorgt werden. Derjenige des Schulhausdaches wird selbstverständlich für das Schulhaus verwendet. Zur Woche gehörte auch der Besuch der Umweltarena in Spreitenbach sowie das Bearbeiten diverser Module zu den Themen Bekleidung, Ernährung, Geräte, Mobilität, Wasser und Wohnen. Hier wurde aufgezeigt, wie viel Energie nötig ist, um Produkte anzufertigen oder Dienstleistungen zu erzeugen.
Am Freitag erhielten die Eltern zwischen 15 und 18 Uhr die Möglichkeit, das unter der Woche Produzierte zu begutachten. Das grösste Interesse kam dabei dem Solarautorennen zu.
Aber auch die Präsentationen der Schülerarbeiten, von denen die kreativsten Solarautos und Kunstobjekte mittels Stimmabgabe gekürt wurden, waren im Fokus. Für Maja Vettiger, die als Projektleiterin die Fäden in Händen hielt, stand am Freitagabend fest: «Es war eine super Woche, von der alle begeistert waren.» Die Lehrkräfte dürften froh sein, dass die nächste Projektwoche erst in drei Jahren ansteht, denn für sie sind solche Tage nur mit einem zusätzlichen Aufwand zu bewerkstelligen, den sie aber gern leisten.
Bilder und Eindrücke zur Solarwoche: