Budget praktisch ausgeglichen

Die Bürgerversammlung von Lichtensteig genehmigte Kredite für die Sanierung von Abschnitten der Bahnhof- und der Oberplattenstrasse. Zudem hiess sie die Rechnung 2015 und das Budget, die beide fast ausgeglichen sind, gut.

Martin Knoepfel
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Letztmals in dieser Besetzung an der Bürgerversammlung: Der Gemeinderat Lichtensteig mit Trudy Meier, Eugen Scherrer, Susanne Weber-Gygax und Mathias Müller (vorne, von links) sowie Bernhard Blatter (Ratsschreiber), Guido Ludescher, Andreas Nef und Martin B. Fricker (hinten, von links). (Bild: Martin Knoepfel)

Letztmals in dieser Besetzung an der Bürgerversammlung: Der Gemeinderat Lichtensteig mit Trudy Meier, Eugen Scherrer, Susanne Weber-Gygax und Mathias Müller (vorne, von links) sowie Bernhard Blatter (Ratsschreiber), Guido Ludescher, Andreas Nef und Martin B. Fricker (hinten, von links). (Bild: Martin Knoepfel)

LICHTENSTEIG. Die Bürgerversammlung von Lichtensteig genehmigte diskussionslos die Rechnung 2015 und das Budget 2016 sowie zwei Kredite für die Sanierung von Teilstücken der Oberplatten- und der Bahnhofstrasse. 130 oder gut zehn Prozent der 1297 Stimmberechtigten kamen am Montagabend in die «Krone». Bei allen Vorlagen blieben Gegenstimmen aus. Die Versammlung dauerte nur rund 100 Minuten. Eingangs gedachten die Anwesenden mit einer Schweigeminute des langjährigen früheren Stadtammanns Robert Forrer und des vor kurzem verstorbenen Schulsozialarbeiters Andreas Forrer.

Zweites Teilstück

Für die Sanierung der Bahnhofstrasse vom Sonnhaldenweg zur Neugasse und der dort verlaufenden Werkleitungen bewilligte die Versammlung 871 128 Franken. Stadtpräsident Mathias Müller wies darauf hin, dass der Kanton schon vor Jahren eine Umgestaltung der Einmündung der Bahnhof- in die Kantonsstrasse verlangt hatte. Der Belag der Bahnhofstrasse sei wellig. Zudem seien die Entwässerung und die talseitige Stützmauer teilweise defekt. Vor wenigen Wochen habe es dort einen kleinen Rutsch gegeben. Sinnvoll sei es, die Sanierung mit dem Bau des neuen Verbindungsschachts der Wasserversorgungen Lichtensteig und Wattwil zu koordinieren, sagte Mathias Müller.

Den Kredit für den Verbindungsschacht haben die Bürger vor einem Jahr gesprochen. Die Strassensanierung kostet 395 496 Franken. Dazu kommen 321 516 Franken für neue Abwasserleitungen und 154 116 Franken für neue Wasserleitungen.

Strassenrand senkte sich

Die Oberplattenstrasse senkte sich im Bereich der Kägi-Liegenschaft talseitig auf einer Länge von rund 100 Metern. Die Folge waren laut dem Gutachten des Gemeinderats Risse in der Fahrbahn und Rohrbrüche. Eine geologische Untersuchung zeigte, dass der Untergrund instabil ist. Die Meteorwasser- und die Wasserleitung seien ebenfalls sanierungsbedürftig, sagte Müller. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Wasserleitung wieder ein Leck aufweise, sagte Mathias Müller. Weil sich auch die Leitplanke talseits gesenkt habe, sei es für Velofahrer gefährlich.

Vorgesehen ist, den Hang mit Bodennägeln und Mikropfählen, die bis auf den Felsen getrieben werden, zu stabilisieren. Die Sanierung kostet 798 128 Franken. Fast eine halbe Million Franken benötigt die eigentliche Strassensanierung. Dazu kommen 126 819 Franken für die Sanierung der Kanalisation und der Meteorwasserleitungen sowie 170 046 Franken für die Erneuerung der Wasserleitung.

Soziales und Gesundheit kosten

Mathias Müller betonte, dass die Rechnung 2015 bei Einnahmen von rund zehn Millionen Franken mit einem Defizit von 60 000 Franken praktisch ausgeglichen sei. Tiefer als erwartet seien etwa die Beiträge für die Denkmalpflege ausgefallen, da einige Projekte letztes Jahr noch nicht abgerechnet worden seien.

Ein Kostentreiber seien die ambulante und stationäre Pflege. Die Soziale Wohlfahrt werde durch Mutterschaftsbeiträge und durch die Unterstützung von Flüchtlingen, die seit mehr als fünf Jahren hier lebten und schlecht integriert seien, stark belastet. Bei der Bildung sei der Nachholbedarf bei den Investitionen nun gedeckt, so dass der Liegenschaftenunterhalt sinke, sagt der Stadtpräsident.

Mehr Oberstufenschüler

Der Steuerfuss bleibt bei 140 Prozent. Der Gemeinderat hatte das mit dem Budget 2016 beantragt. Dieses geht von einem Defizit von 171 000 Franken in der Laufenden Rechnung aus, dies bei Ausgaben von 11,8 Millionen Franken.

Mathias Müller wies darauf hin, dass die Bildungsausgaben dieses Jahr um 200 400 Franken oder rund sieben Steuerprozent steigen, da mehr Lichtensteiger Jugendliche die Oberstufe in Wattwil besuchten. Teurer würden auch Fördermassnahmen für Schulkinder. Andererseits gingen die Kosten für Sonderschulen oder die Unterbringung von Kindern in Heimen zurück. Bei der Feuerwehrersatzabgabe sei früher oder später eine Anpassung nötig, warnte der Stadtpräsident.