«Bin erleichtert über das Nein»

Nachgefragt

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Die Stimmberechtigten haben sich gegen einen vorzeitigen Atomausstieg entschieden. Haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet?

Nicht zwingend. Im Vorfeld der Abstimmung war bei vielen Bürgern ein Unbehagen gegenüber der Atomkraft spürbar. Über das Nein bin ich erleichtert. In der Energiestrategie 2050 des Bundes ist der Atomausstieg vorge­sehen. Das wird kein «Spaziergang», sondern eine anspruchsvolle «Klettertour». Es wäre fahrlässig gewesen, gleich mehrere Stützen der Energieversorgung wegzuwerfen, solange noch keine neuen vorhanden sind.

Was hat das Nein für einen Energielieferanten wie die RWT für Auswirkungen?

Ich erwarte keine Auswirkungen. Tendenziell dürften die Strompreise für die Schweiz etwas sinken. Insbesondere der Preis für die Importkapazitäten dürfte wieder sinken.

Die Abstimmung ist am Ständemehr und an der Stimmenzahl gescheitert. Die Bevölkerung reagiert sensi­bler, wenn es um Atomstrom geht. Deckt sich dies mit Ihren Einschätzungen?

Das Resultat wird unterschiedlich interpretiert. Für mich ist klar, dass der Bürger die hohe Versorgungssicherheit nicht hergeben will.

Wie hoch ist der Anteil an Atomstrom, den die rwt an ihre Kunden weitergibt?

Er wird im laufenden Jahr unter zehn Prozent liegen. Zur Hauptsache kommt er aus der Schweizer Wasserkraft sowie aus der Kehrichtverbrennung in Bazenheid. (bl)