HEMBERG. Alle zwei Jahre lädt das Bergbluemechörli Bächli zu seinen Unterhaltungsabenden. Zwei Mal «ausverkauft» konnte man auch diesmal melden. Kein Wunder, der Verein und seine Akteure bürgen für Gesangs- und Schauspielqualität.
HEMBERG. Nicht immer macht eine Million glücklich. Beim Ehepaar Binggeli ist es nur die Hälfte, nämlich Herr Binggeli, der die Million bei «Benissimo» gewonnen hat. Ihr, Frau Binggeli, bleibt nichts, im Gegenteil, ihr Gatte wirft sie aus dem Haus, legt sich erst mal drei Tage lang in die Hollywoodschaukel und sucht sich eine neue Frau. Schliesslich war er es, der das Millionen-Los eingesandt hat. Und nun ist er es, dessen Los von Barbara, «Benis» Assistentin, gezogen worden ist.
Mit dieser Szene wird nun «Benissimo» endgültig aus dem Programm gekippt, es war die allerallerletzte Sendung mit Beni Turnherr, Barbara, den farbigen Kugeln und den «Friends». In Hemberg wurde sie ausgestrahlt am letzten Freitag und Samstag, aufgeführt vom Bergbluemechörli Bächli.
Zwei Jahre Vorbereitung auf die grossen Abende haben sich gelohnt. Nichts haben die Sänger und Sängerinnen unversucht gelassen, um dem Publikum zwei grossartige, abendfüllende Unterhaltungen zu bieten.
Den Anfang bildete wie gewohnt ein Gesangsteil. Selbstverständlich eröffnete der gastgebende Chor selbst den Unterhaltungsabend mit einem Lied und einem Zäuerli. Im Wechsel mit dem Jodlerquartett Sichleblick aus Eriz bei Thun (am Freitag) und der sechsköpfigen Jodlergruppe Titlis aus Engelberg (am Samstag) wurde die erste Unterhaltungsstunde gestaltet. Dazwischen gab der versierte und langjährige Moderator Felix Raschle jeweils einen Witz zum Besten. Nicht jeder ist an dieser Stelle rezitierbar, doch träf und noch nie gehört waren sie alle.
Derart vielseitig unterhalten, ging es in die Pause, in der – auch eine Tradition – Lose für die reich gefüllte Tombola verkauft wurden. Ausserdem wurde das Publikum von flinken Bedienerinnen verpflegt – es war der Trachtenverein Hemberg mit seinen Männern in der Küche und den Damen im Service, der dem Bergbluemechörli in dieser Sache zu Hand ging.
Doch dann war man im vollen Saal gespannt auf «Benissimo». Beni Turnherr (Peter Lieberherr) leitete in alter Frische seine letzte Sendung. Multimedial von zwei Beamern, wurden die berühmten Sketche der «Friends» eingespielt. Auch diese Szenen waren selbst produziert. Es gibt offenbar technisch begabte Sänger im Bergbluemechörli und auch diese Szenen strotzten nur so vor Witz und Schauspielfreude.
In der Tat, der Verein hatte sich etwas einfallen lassen. Und dabei waren die Sängerinnen und Sänger immer auch Akteure, vor, hinter und auf der Bühne, Drehbuch, Regie, Technik, fast nichts wurde delegiert. Schliesslich wurde auch in «Benissimo» gemeinsam gesungen, «Girls, Girls, Girls» zum Beispiel oder «Surfen im Neckersee». Auch da mussten alle ran, egal ob in Tracht oder noch in den Kleidern aus den gerade gespielten Sketchen, oder gar in der nassen Badehose, weil «Beni» halt grad in dem Moment anrief, als der Kandidat in der Badewanne sass.
Doch dann die Ziehung der Million, nachdem nacheinander eine Kreuzfahrt, ein Traktor «John Deere», ein Wellness-Weekend und als Publikumspreis ein wunderschöner Biberfladen verlost wurde. Nach dreieinhalb Stunden wahrhaft blendender Unterhaltung war dann vorerst Schluss, doch nicht ganz, denn da begann der publikumsaktive Teil: Tanz mit den «Mosibuebä» aus Ingenbohl (am Freitag) und dem Ländlertrio Frutigtal (am Samstag).