BAZENHEID: Nachmittag der Begegnungen

Zum Jahresprojekt von «Gemeinde Kirchberg bewegt» zählt das Treffen der Religionen, das am Sonntag im Festzelt auf dem Ifang zu interessanten Diskussionen geführt hat.

Beat Lanzendorfer
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Jeremias Treu, evangelischer Pfarrer in Kirchberg, Bekim Alimi, Imam in Wil, und Albin Rutz, katholischer Pfarrer der Seelsorgeeinheit Bazenheid-Gähwil-Kirchberg (von links). (Bild: Beat Lanzendorfer)

Jeremias Treu, evangelischer Pfarrer in Kirchberg, Bekim Alimi, Imam in Wil, und Albin Rutz, katholischer Pfarrer der Seelsorgeeinheit Bazenheid-Gähwil-Kirchberg (von links). (Bild: Beat Lanzendorfer)

Beim Projekt «Gemeinde Kirchberg bewegt» geht es in diesem Jahr nicht ausschliesslich um die Bewegung. Im Besonderen stehen die Begegnungen mit Menschen anderer Kulturen und Religionen im Vordergrund. Unter diesem Gesichtspunkt luden am Sonntag Jeremias Treu, evangelischer Pfarrer in Kirchberg, Albin Rutz, katholischer Pfarrer der Seelsorgeeinheit Bazenheid-Gähwil-Kirchberg, und Bekim Alimi, Imam in Wil, zur «Begegnung der Religionen» ins Festzelt auf dem Sportplatz Ifang.

Chance, sich gegenseitig kennen zu lernen

«Die heutige Begegnung bietet die Chance, sich gegenseitig kennen zu lernen, man ist sich nicht mehr fremd», hiess Jeremias Treu die rund sechzig Anwesenden willkommen. Albin Rutz freute sich, dass Menschen verschiedener Kulturkreise den Weg ins Festzelt gefunden haben. «Viele kennen sich ja bereits, obwohl sie unterschiedlichen Religionsgemeinschaften angehören.» Bekim Alimi zitierte aus dem Koran: «Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Die Unterschiede waren ein Wunsch Gottes. Wir Menschen müssen lernen, mit diesen Unterschieden umzugehen.»

Aufgeteilt an sechs Tischen, diskutierten die Anwesenden ­danach über die verschiedenen Symbole der Religionen. Angeregte Gespräche entstanden auch im weiteren Verlauf des Nachmittags. Es ging darum, Antworten auf Fragen wie diese und viele andere zu finden: «Was kannst du gegen religiöse Intoleranz tun?», «Kennst du Menschen anderer Religionen näher?», «Kannst du wichtige Texte deiner Religion auswendig?», «Werden in deiner Religion Heilige verehrt?», «Bist du schon einmal wegen deines Glaubens diskriminiert worden?», «Ist Religion wichtig in deinem Leben?», «Kann Religion auch gefährlich werden?», «Sollte es nur eine Religion für alle Menschen geben?», «Warst du schon einmal in einem Gotteshaus einer anderen Religion?». Am Ende der rund zweistündigen Diskussion waren sich die Beteiligten einig: Der Anlass hat seinen Zweck erfüllt. Ohne eine grosse Portion Toleranz gegenüber Menschen anderer Religionen geht es allerdings nicht. Die aufgehängten Plakate der Stiftung Weltethos sollen mithelfen, das Verständnis untereinander zu steigern.

Fest der Begegnung im November

Den Nachmittag bereichert hat Jugendarbeiter Ermin Schluep, seit Februar in der Gemeinde tätig. Er hat vor zwei Monaten mit Schülern die «Jugendband Kirchberg» gegründet. Die drei vorgetragenen Songs bestätigten, dass die Proben fruchtbar waren. Ein weiteres Teilprojekt von «Gemeinde Kirchberg bewegt» ist das «Fest der Begegnung» am 18. November in Bazenheid. Menschen verschiedener Kulturen zeigen ihre Bräuche. Dazu zählen Tänze, Trachten und Essgewohnheiten.

Einladung in die Wiler Moschee

Um das gegenseitige Verständnis weiter zu fördern, lädt Bekim Alimi am Dienstag, 22. August, zum Besuch der neuen Moschee an die Rosenstrasse 45 nach Wil ein.

Er wird dabei die Gelegenheit nutzen, den Interessierten die Räumlichkeiten des im Mai 2017 eröffneten islamischen Gotteshauses näher zu bringen. Der Transport ist Sache der Teilnehmer – Parkplatz Allmend, Glärnischstrasse, benutzen. Für diejenigen, die zu Fuss nach Wil gehen: Besammlung ist jeweils um 18.30 Uhr im Ifang (Bazenheid) oder beim Oberstufenschulhaus Lerchenfeld in Kirchberg. (bl)

www.kirchberg-bewegt.ch