Jedes Jahr wird die Umfahrung einige Nächte gesperrt. Der Grund sind Unterhaltsarbeiten, die man nicht bei laufendem Verkehr durchführen kann.
Wegen Reinigungs- und Unterhaltsarbeiten wurde die Umfahrung Bazenheid zu Beginn der Sommerferienzeit während mehrerer Nächte gesperrt. Das «Toggenburger Tagblatt» besuchte die Unterhaltsarbeiten am Dienstag, 11. Juli. Die Grünpflege und das Saugen der Schächte finden jedes Jahr statt, die Forstarbeiten nur alle fünf Jahre. 2017 ist wieder ein «Forstjahr».
«Unter Verkehr wären die Arbeiten zu gefährlich. Es ist auch viel einfacher, Maschinen zu wenden, wenn die Strasse gesperrt ist», sagt Bruno Bulgheroni, Strassenkreisinspektor von Gossau. Die Umfahrung Bazenheid zählt zum Strassenkreis Gossau. Die Sperrung begann zwischen 19.30 und 20 Uhr und endete spätestens um fünf Uhr des Folgetags, damit der Feierabendverkehr und die Morgenspitze über die Umfahrung fahren konnten statt durch Bazenheid.
Viele Arbeiten erledigen Bruno Bulgheronis Mitarbeiter selber. Für gewisse Aufgaben werden Spezialisten zugezogen, zum Beispiel für die Überprüfung und allenfalls Reparatur der Elektroanlagen. Das erledigen Fachleute, die sonst für den Nationalstrassenunterhalt arbeiten. Auch für die Reinigung von Leitungen und Kanälen und für das Fällen der Sträucher und Bäume, die auf den Böschungen wachsen, kommen externe Firmen zum Zug. Jedes Jahr werden die Tunnelwände gereinigt, da die Autos im Winter bei der Durchfahrt ein Salz-Wasser-Gemisch an die Wände schleudern. Tunnels sind laut Bruno Bulgheroni im Unterhalt rund fünfmal so teuer wie Strassen in offener Linienführung.
In der Regel seien sieben oder acht Mann für die jährlichen Arbeiten nötig. Wegen des Holzschlags waren es beim Besuch dieser Zeitung rund ein Dutzend. Da die Holzarbeiten nahe dem Anschlussgleis der Kehrichtverbrennungsanlage stattfanden, brauchte es eine Sicherheitswärterin. Sie stach mit dem weissen Helm hervor, und da sie sich langweilte, half sie, den Schredder mit Material zu füttern. Der Holzschlag müsse aus Sicherheitsgründen bei Tageslicht erfolgen, sagt Bruno Bulgheroni. Die Büsche dürften nicht stehen bleiben, da sonst Mäuse sich in den Böschungen ansiedeln und deren Stabilität untergraben würden. Die Sicherheit gehe vor, denn der Kanton hafte als Werkeigentümer, sagt Bruno Bulgheroni. Einige Böschungen seien so steil, dass man sie von Hand mähen müsse. Willkommen seien hingegen bodenbedeckende Pflanzen.
Die Tunnel der Umfahrung liegen im Gefälle. Der Tiefpunkt wird im offenen Teilstück zwischen den Tunnels erreicht. Regenwasser fliesst dort hinab und landet in einem Ölrückhaltebecken. Jedes Jahr pumpt eine Rohrreinigungsfirma das Becken aus und entsorgt den Schlamm. Sie spült zugleich alle Leitungen durch, um Ablagerungen zu entfernen – mit Hochdruck, aber ohne Chemikalien, wie Bruno Bulgheroni bestätigt.
Beim Anschluss Brägg sind Mitarbeiter des Strasseninspektorats daran, mit Rückenmähern das Gras um die Pfosten der Leitplanken zu schneiden. Weiter oben in den Böschungen kommt der Mulcher zum Zug. Seinen Mitarbeitern flicht Bruno Bulgheroni ein Kränzchen. Sie seien alle Spezialisten. Es sei auch kein Problem, sie für die Nachtarbeit aufzubieten. Beim Gang über die Strasse bleibt er stehen und reibt den Schuh auf dem Boden. «In den Fahrspuren sieht man dem Belag die Abnutzung an», sagt er. Deckbeläge hätten eine Lebensdauer von rund 15 Jahren, sagt er. Die Umfahrung Bazenheid wurde im Herbst 2006 eröffnet. Ein neuer Deckbelag dürfte also um 2021 ein Thema werden.