Die Baumeister beider Appenzeller trafen sich zur jährlichen Generalversammlung. Beim Lehrlingswesen kommt es zu einem Wechsel.
Präsident Josef Zimmermann begrüsste an der Generalversammlung des Baumeisterverbands beider Appenzell die Gäste mit einer kleinen Einführung zur Gemeinde Speicher. In seinem Jahresbericht stellte er die Frage: «Stehen wir vor einer neuen Weltordnung?» Er wies auf die vergangene Pandemie und auf die turbulenten Zeiten hin, auf Kriege und deren Auswirkungen, die auch die Schweiz und unsere Wirtschaft betreffen. Die Preise für Diesel, Heizöl, Gas Holz, Zement, Stahl und viele Baustoffe seien innert kürzester Zeit gestiegen, zum Teil nicht mehr wie gewohnt lieferbar. Trotzdem «Unsere Branche durfte im vergangenen Jahr, auf einem sehr hohen Niveau, ein grosses Bauvolumen verzeichnen. Die öffentliche Hand sowie private Investoren generierten eine für unsere Region erfreuliche Bautätigkeit».
Probleme gebe es trotzdem, wie zum Beispiel diejenige von Deponien und von Aushubmaterial. Die Bodenknappheit verlange eine verdichtete Bauweise und generiere zusätzliches Bauvolumen. «Wir müssen alles daransetzen, genügend qualifizierte Mitarbeiter und Kaderangestellte aus und weiterzubilden, die gewillt sind, unser Handwerk zu pflegen und weiterzubilden», forderte er, und wünscht sich: zufriedene Mitarbeiter, zufriedene Kunden, angemessene Entlöhnung der Mitarbeiter und Inhaber. Forderungen an den Staat, die Sozialinstitutionen oder an die Arbeitgeber zu stellen sei einfacher als selbst anzupacken. Es werde vielfach vergessen, dass zuerst das Geld erwirtschaftet werden müsse, bevor man es ausgeben könne.
Weiter soll die zurzeit populäre Forderung für den Co2-Ausstoss zu reduzieren, aktiv gefördert, und nicht mit Geld kompensiert werden. Bauen soll Freude bereiten, von der Planung bis zur Fertigstellung. Der Berufsstand könne nur Zukunft haben, wenn es gelinge, genügend Nachwuchs zu rekrutieren, gut auszubilden und zu fördern.
Nach zehn Jahren im Amt tritt Werner Vicini als Betreuer der Maurer und Strassenbau-Lehrlinge zurück. Mit seinem Fachwissen und seiner ruhigen Art hatte er einen grossen Einfluss auf die Lernenden. Im letzten Jahr wurden 21 Maurer und 25 Strassenbauer ausgebildet, denen er beigestanden ist. Man müsse abtreten, wenn es Zeit sei, meinte er überzeugt. Für junge Leute brauche es auch ein junges spritziges Vorbild. An seine Stelle wurde einstimmig der 39-jährige Peter Knöpfel vom Kundenmaurer- und Kleinbaggerbetrieb Waldstatt gewählt.
René Engetschwiler, Leiter der Maurerlehrhalle und Geschäftsführer des Baumeisterverband Kanton St. Gallen, nahm wie jedes Jahr an der GV der Baumeister der Kantone AI und AR als Gast teil. Er informierte über die geplanten Investitionen der Maurerlehrhallen bis zum Jahr 2027 von rund 250 Tausend Franken. Der Vorstand machte den Vorschlag, dass sich der Verband mit Franken 30`000.00 beteiligen könnte an diesem Vorhaben. Der Vorschlag für den Beitrag an die Maurerlehrhalle Gossau wurde einstimmig gutgeheissen. Im Anschluss waren die Mitglieder wie gewohnt zum Mittagessen eingeladen. Es spielte die Musik Kapelle Gebrüder Hersche auf.