Nach Rückzug von Daniela Merz: FDP Speicher schlägt Jennifer Abderhalden als Kandidatin für den Nationalrat vor

Die FDP Appenzell Ausserrhoden will den Sitz im Nationalrat zurück, den sie vor vier Jahren verloren hatte. Sie schlägt darum die 41-jährige Juristin Jennifer Abderhalden als Gegenkandidatin für den amtierenden Nationalrat David Zuberbühler (SVP) vor.

Jesko Calderara
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jennifer Abderhalden wird sich am 16. August den FDP-Delegierten vorstellen. Bild: PD

jennifer Abderhalden wird sich am 16. August den FDP-Delegierten vorstellen. Bild: PD

Nun kommt es am 20. Oktober wahrscheinlich zu einem Zweikampf um den einzigen Ausserrhoder Nationalratssitz. Die FDP Speicher schlägt Jennifer Abderhalden zur Nomination vor. Dies gab die Partei am Montagabend in einer Medienmitteilung bekannt. Die Ankündigung der 41-jährigen Juristin und Betriebswirtschafterin erfolgt eine Woche nachdem die FDP einen herben Rückschlag hinnehmen musste. Anfang August gab Daniela Merz, Geschäftsführerin der St. Galler Dock-Gruppe und ehemalige Herisauer Gemeinderätin, aus gesundheitlichen Gründen den Rückzug ihrer Kandidatur bekannt.

Nun soll Abderhalden dem amtierenden SVP-Nationalrat David Zuberbühler den Sitz streitig machen. Dazu kann die FDP auch auf die Unterstützung der SP zählen. Ihre Kandidatur begründet Abderhalden unter anderem mit der veränderten Ausgangslage nach der Absage von Daniela Merz: «In der letzten Woche habe ich einige Punkte im privaten und beruflichen Umfeld nochmals überprüft.» Dabei sei sie zum Entscheid gekommen, die Chance nutzen zu wollen. Deshalb stelle sie sich als Kandidatin zur Verfügung, sagt die Mutter einer 13-jährigen Tochter. Abderhalden verweist in diesem Zusammenhang auf ihre berufliche Tätigkeit als Stabschefin Direktion Inneres und Finanzen der Stadt St. Gallen. In dieser Funktion befinde sie sich an einer Schnittstelle zwischen Verwaltung und Politik. «Je länger je mehr möchte ich mich selber politisch einbringen, gerne als Nationalrätin.»

Vorstandsmitglied der Frauenzentrale

In der Ausserrhoder Politik ist Abderhalden bis anhin ein relativ unbeschriebenes Blatt. Seit diesem Jahr gehört sie dem Vorstand der FDP Speicher an. Zudem ist sie als Verantwortliche für die Kommunikation der Frauenzentrale AR zuständig.
Vor ihrer Aufgabe bei der Stadt St. Gallen war Abderhalden an der Fachhochschule St. Gallen (FHS St. Gallen) tätig, wo sie unter anderem die berufliche Grundbildung leitete und Lehrbeauftragte im Fachbereich Gesundheit für Gesundheitsrecht und Projektmanagement war. Ursprünglich hat die gebürtige Gaiserin nach der Matura die Ausbildung zur Primarlehrerin in Kreuzlingen gemacht. Danach absolvierte sie an der Universität St. Gallen ein Doppelstudium, welches sie 2005 mit dem juristischen Lizenziat und 2009 mit einem Master in Rechnungswesen und Finanzen erfolgreich abschloss. Nach dem Studium durchlief sie ein Traineeprogramm bei der St. Galler Kantonalbank.
Über ihre Nomination entscheiden die kantonalen FDP-Delegierten am kommenden Freitag im Rahmen des Sommerfestes in Gais.