Ausserrhoden
Sichere Unterbringung und Betreuung für geflüchtete aus der Ukraine: Kanton und Gemeinden stimmen sich ab

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine befinden sich zahlreiche Menschen auf der Flucht, immer mehr erreichen die Schweiz. Kanton und Gemeinden in Ausserrhoden arbeiten zusammen, um den Geflüchteten eine sichere Unterbringung und eine angemessene Betreuung bereitstellen zu können.

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Kantone, Gemeinden und Private stellen Unterkünfte für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung.

Kantone, Gemeinden und Private stellen Unterkünfte für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung.

Bild: Anthony Anex / KEYSTONE

In den kommenden Tagen und Wochen ist mit der Ankunft zahlreicher Flüchtlinge aus der Ukraine zu rechnen. Angesichts dessen und dem Beschluss des Bundesrates zur Anwendung des Schutzstatus S haben sich der Kanton Appenzell Ausserrhoden und die Gemeinden im Rahmen des Steuergremiums Asyl getroffen, um Fragen rund um die Zusammenarbeit für die Unterbringung einer grossen Anzahl an Personen aus der Ukraine zu klären. Zudem rufen Kanton und Gemeinden alle Personen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, auf, sich in einem Bundesasylzentrum für den Schutzstatus S zu registrieren.

Die Kantone und die Gemeinden stünden vor grossen Herausforderungen, heisst es in einem am Freitagnachmittag versandten Communiqué der Kantonskanzlei. In kurzer Zeit muss voraussichtlich zahlreichen Personen eine Unterkunft geboten werden. Ziel von Kanton und Gemeinden sei es, in enger Zusammenarbeit für die vielen Flüchtenden eine sichere Unterbringung und eine angemessene Betreuung bereitstellen zu können.

Kinderdorf Pestalozzi bietet Übergangslösung

Um die verschiedenen Fragen zur Unterbringung und Verteilung der Flüchtenden aus der Ukraine innerhalb des Kantons zu klären, haben sich Regierungsrat Yves Noël Balmer und weitere Vertreter des Kantons mit einer Delegation der Gemeindepräsidienkonferenz getroffen. Neben einem Austausch über die aktuelle Lage wurden mögliche Szenarien für den Ablauf der Unterbringung diskutiert.

Trotz Zusammenarbeit werden die Gemeinden in erster Linie Unterbringungsmöglichkeiten suchen und bereitstellen, um die Menschen aus der Ukraine möglichst direkt untereinander zu verteilen. Das Kinderdorf Pestalozzi in Trogen sicherte dem Kanton die kurzfristige Aufnahme von Personen zu, die dem Kanton vom Bund direkt zugewiesen werden.

Somit dient es dem Kanton als Übergangsort, bevor die Geflüchteten in den Gemeinden Aufnahme finden. Zudem prüft der Kanton weitere Unterbringungsoptionen, um die Gemeinden zwischenzeitlich zu entlasten.

Wohnungen und Häuser direkt melden

Die Solidarität und Bereitschaft zum Helfen ist innerhalb der Ausserrhoder Bevölkerung sehr gross, was der Kanton und die Gemeinden schätzen. Sie fordern alle, die eine Unterkunft zur Verfügung stellen können, sich zu melden. Dies ermöglicht, einen Überblick zu erhalten und auch eine potenzielle Mengenplanung vornehmen zu können.

Freie Zimmer oder private Unterkünfte sollen der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (www.fluechtlingshilfe.ch) gemeldet werden, da sie primär die Unterbringung für den Bund koordiniert. Freie Wohnungen oder Häuser sollen den Gemeinden direkt oder dem Kanton via Infoline (ukraine@ar.ch) mitgeteilt werden.

Unterstützungsleistungen nach Registrierung möglich

Nachdem der Bundesrat am Freitag die Anwendung des Schutzstatus S beschlossen hat, fordern der Kanton und die Gemeinden alle geflüchteten Menschen aus der Ukraine auf, sich in einem Bundesasylzentrum für den Schutzstatus S zu registrieren. Durch die offizielle Registrierung erhalten die geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer Zugang zu Unterstützungsleistungen. Zudem erleichtert es den Behörden, einen Überblick aller sich in der Schweiz befindenden Personen aus der Ukraine zu erhalten. (kk)