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Die höchstgelegene Ausserrhoder Gemeinde hat sich im nationalen Wettbewerb «das schönste Dorf der Schweiz 2017» durchgesetzt und den Titel gewonnen. Die Unterstützung in der Region sei gross gewesen, sagt der Gemeindepräsident. Zu den ersten Gratulanten gehört der Nationalratspräsident.
Die Katze ist aus dem Sack: Schwellbrunn ist «das schönste Dorf der Schweiz 2017». Der Co-Chefredaktor der «Schweizer Illustrierten», Stefan Regez, habe ihm persönlich am Telefon diese frohe Botschaft mitgeteilt, sagt Gemeindepräsident Hansueli Reutegger. «Ich fühlte wie ein Sportler nach einem grossen Sieg», beschreibt er seine Emotionen. Er sei aber auch überrascht gewesen, dass sich Schwellbrunn in der Publikumswahl gegen die elf Mitbewerber durchsetzen konnte. Zur Auswahl standen Gemeinden wie Les Diablerets, Iseltwald oder Sonogno.
Den Erfolg möglich gemacht habe der grosse Zusammenhalt, sagt Hansueli Reutegger. Zwar hat die Gemeinde Schwellbrunn keine grossen finanziellen Mittel investiert, dafür sonst auf allen Kanälen die Leute mobilisiert – E-Mail, Whatsapp, soziale Medien. «Die Unterstützung war riesig», zeigt sich der Gemeindepräsident dankbar. Ein Kränzchen windet er nicht zuletzt der Dorfbevölkerung und den Vereinen. Er habe aber über die Gemeindegrenzen hinaus Interesse gespürt. «Der Sieg gehört nicht nur Schwellbrunn, sondern der ganzen Region. Viele wollten, dass der Titel in die Ostschweiz kommt», so Reutegger. Er ist beispielsweise auch an seinem Arbeitsort Wil auf den Wettbewerb angesprochen worden.
Geholfen hat Reuteggers Meinung nach auch die TV-Präsenz. Seit sich «SRF bi de Lüt»vor zwei Jahren dem Dorfleben der höchstgelegenen Ausserrhoder Gemeinde gewidmet hat, ist Schwellbrunn einem grösseren Publikum bekannt. Nun wird in den kommenden Wochen auch die «Schweizer Illustrierte» über mehrere Seiten über Schwellbrunn berichten. Die Frage, ob sich die Medienpräsenz ausbezahle, beantwortet Hansueli Reutegger mit Ja. «Es sind deutlich mehr Touristen in unserem Dorf unterwegs», sagt er.
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 21. September, statt. Der Gemeinderat hat bereits ein OK für die Vorbereitungen eingesetzt. Bei schönem Wetter soll der Anlass auf der «Halde» stattfinden, von wo aus man einen besonders schönen Blick aufs schönste Dorf der Schweiz geniesst. Bei schlechtem Wetter wird der Anlass in die Mehrzweckanlage verlegt. Weitere Details kann Hansueli Reutegger noch nicht nennen. Die Planungen sind erst angelaufen. Aber: «Alle Leute sind herzlich eingeladen, mit uns zu feiern», sagt er. Es wird auch ein Apéro offeriert; ausserdem ist ein Festprogramm vorgesehen.
Fest steht, dass die Gemeinde die Auszeichnung als schönstes Dorf der Schweiz nutzen möchte. Der Gemeinderat hat sich wohl dazu schon erste Gedanken gemacht, Hansueli Reutegger lässt sich aber noch nicht in die Karten blicken. Infos folgen voraussichtlich im Spätherbst.
Durchgeführt haben den Wettbewerb «Das schönste Schweizer Dorf 2017» die «Schweizer Illustrierte», «L’illustré» und «il Caffè» in Zusammenarbeit mit SRF, RTS, RSI und RTR. Eine prominente Jury bestehend aus den TV-Moderatoren Nik Hartmann, Mélanie Freymond, Annina Campell und dem Musiker Sebalter hatte für den Wettbewerb 50 Dörfer nominiert. In der ersten Phase wählte das Publikum zwölf Dörfer für die finale Runde aus, je drei pro Sprachregion. In der zweiten Votingphase holte gemäss einer Medienmitteilung Schwellbrunn beim Publikum am meisten Stimmen – bei total über 48'000 abgegebenen Stimmen. Damit wird erstmals eine Deutschschweizer Ortschaft zum schönsten Dorf der Schweiz gewählt. 2016 siegte Morcote, im Jahr 2015 Soglio.
«Das Schönste an Schwellbrunn sind seine Menschen und das aktive Dorfleben. Die Gemeinde fördert die zahlreichen Vereine und pflegt das traditionelle Brauchtum wie das Bloch oder das Silvesterklausen. Wir gratulieren der Gemeinde Schwellbrunn für die verdiente Auszeichnung!», sagt Stefan Regez, Co-Chefredaktor «Schweizer Illustrierte».
Zu den ersten Gratulanten gehört Nationalratspräsident Jürg Stahl und das obschon er sich zurzeit auf seiner offiziellen Präsidialreise in Island befindet. Seine Familie besitzt seit vielen Jahren ein Feriendomizil in Schwellbrunn. «Ich weiss seit über 40 Jahren, dass Schwellbrunn das schönste Dorf ist – jetzt haben andere auch gemerkt», sagt er mit einem Schmunzeln. Er gratuliere der Gemeinde von Herzen zur Wahl. «Der Titel ist mehr als verdient und motiviert hoffentlich alle, Schwellbrunn weiterhin Sorge zu tragen und das schönste Dorf zu geniessen!», sagt der Nationalratspräsident.
Erfreut nimmt auch Landammann Paul Signer die Wahl zur Kenntnis: «Der Regierungsratgratuliert den Schwellbrunnerinnen und Schwellbrunnern zum grossen Erfolg und hofft gerne, dass diese Auszeichnung Ansporn für alle ist, Sorge zum Dorfbild zu tragen. Wir hoffen, dass sich die Gemeinde weiterhin so erfreulich entwickelt wie in den letzten Jahren, dass sie aber dabei ihre Identität wahren kann und weiterhin mit grossem Stolz nicht nur das höchstgelegene Dorf im Kanton Appenzell Ausserrhoden ist, sondern sogar das schönste Dorf der Schweiz.»
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