AUSSERRHODEN: Herbert Maeder - der parteilose Nationalrat

Am 23. Januar, kurz vor seinem 87. Geburtstag, ist Herbert Maeder verstorben. Für Ausserrhoden sass er während zwölf Jahren im Nationalrat. Sein bekanntester Kampf war jener für die Greina-Ebene.

Bruno Eisenhut
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Herbert Maeder politisierte von 1983 bis 1995. (Bild: APZ)

Herbert Maeder politisierte von 1983 bis 1995. (Bild: APZ)

In den 1980er- und 1990er-Jahren war Herbert Maeder einer der Farbtupfer im Nationalrat. Als Parteiunabhängiger setzte er sich für Umwelt-, Natur-, und Heimatschutz ein. Heute wird er als einer der ersten «Grünen» im Nationalrat bezeichnet. So sind beispielsweise die Namen Herbert Maeder und Greina-Ebene untrennbar miteinander verbunden. Dass die Idee eines Stausees 1986 begraben wurde, ist im Wesentlichen das Verdienst des damaligen Nationalrats. Später präsidierte er gar die Greina-Stiftung, die den umfassenden Schutz der Greina-Hochebene, die Erhaltung der alpinen Fliessgewässer und Naturlandschaften in der Schweiz sowie die Renaturierung von Flusslandschaften unterstützt.

Aus dem Nichts in den Nationalrat

Herbert Maeder war bis zu Beginn der Achtzigerjahre weder auf Gemeinde- noch auf Kantonaler Ebene politisch tätig. Zudem gehörte er keiner Partei an und hatte keine öffentlichen Funktionen oder Ämter inne. Als Fotograf präsentierte er aber oft Fotos mit politischen Aussagen. Sein Wahlkampf bestand denn auch aus öffentlichen Vortrags- und Diaabenden. Herbert Maeder erzählte dabei über die «Schöne Schweiz – gefährdete Schweiz» und zeigte eindrückliche Bilder von Bergbächen «ohne Restwasser» oder von den Staus am Gotthard. Mit seiner Wahl 1983 entriss Herbert Maeder der SP Ausserrhoden den Sitz im Nationalrat und beendete deren 75-jährige Zugehörigkeit im Nationalrat. 1995 trat er zurück.