Im Rahmen des Agglomerationsprogramms sind am Stadtrand von St.Gallen Pförtneranlagen geplant, die den Verkehrsfluss auf den Einfallsachsen ins Zentrum regulieren sollen. Davon betroffen wären insbesondere auch Autofahrer aus Appenzell Ausserrhoden.
Gemäss Planungsskizzen sollen von Teufen, Speicher, Speicherschwendi, Herisau und Heiden, aber auch von den St.Galler Gemeinden Gaiserwald und Wittenbach her Pförtneranlagen eingerichtet werden, die den Verkehr nach St.Gallen regulieren werden.
Die Ausserrhoder FDP-Fraktion wollte in einer am Montag eingereichten Interpellation wissen, was solche "künstlichen Staue" genau bedeuteten. Die Fraktion kritisierte die Einseitigkeit der geplanten Massnahmen. Unter anderem verlangte die FDP Auskunft darüber, inwiefern Kanton und Regierung in die Planung einbezogen worden seien und welche alternativen Gegenmassnahmen allenfalls ergriffen werden könnten, damit der Verkehrsfluss durch die Stadt St.Gallen für die Bewohner von Appenzell Ausserrhoden gewährleistet bleibt.
Baudirektorin Marianne Koller (FDP) antwortete, dass der Kanton mit ihr und die Ausserrhoder Gemeinden mit dem Herisauer Gemeindepräsidenten Renzo Andreani im Lenkungsausschuss des Agglomerationsprogramms vertreten seien. In diesem Gremium werde auf Konsensbasis entschieden, ansonsten per einfachem Mehr abgestimmt. Zudem seien der Kantonsingenieur und der Kantonsplaner im Fachausschuss, der jedoch über keine Entscheidungskompetenzen verfüge.
Öffentlicher Verkehr wird ausgebaut
Marianne Koller appellierte bei Verkehrsfragen an die gutnachbarschaftliche Solidarität. Einen drohenden Dauerstau in der Stadt St.Gallen gelte es um jeden Preis zu verhindern. Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Appenzellerland das städtische Verkehrsproblem mitverursache. Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum könne nur existieren, wenn auch die Verkehrsprobleme gemeinsam angegangen würden, so Koller.
Zugleich weibelte die Baudirektorin für die vermehrte Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, deren Kapazitäten mit dem Neubau des Ruckhaldentunnels für die Durchmesserlinie gerade ausgebaut werden. (sda)