Aus dem Bloch wird eine Bank

HERISAU. Nach der Rückkehr wird das Herisauer Bloch vor mehreren hundert Schaulustigen an den Meistbietenden versteigert. Für 3500 Franken wechselt der Fichtenstamm den Besitzer. Aus dem Stamm soll ein gemütliches Bloch-Bänklein entstehen.

Bruno Eisenhut
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Die Versteigerung lockt viel Volk an. Letztlich kann der Förster (im grünen Gewand) den Stamm des Herisauer Blochs für 3500 Franken verkaufen. (Bild: bei)

Die Versteigerung lockt viel Volk an. Letztlich kann der Förster (im grünen Gewand) den Stamm des Herisauer Blochs für 3500 Franken verkaufen. (Bild: bei)

Applaus und Jubelrufe brachen gestern abend, kurz vor halb neun Uhr, vor der Chälblihalle in Herisau aus, als der Förster hoch zu Ross dem Meistbietenden dem Zuspruch für das Bloch gab. Dabei dürfen sich gleich zwei Personen künftig Inhaber des Herisauer Blochs nennen: Der Unternehmer und Schwellbrunner Gemeinderat Thomas Plattner sowie der Barbetreiber Stefan Kull. Sie liessen sich durch die zahlreichen Kaufangebote nicht beirren, ihr Angebot über 3500 Franken überbot keine der mehreren hundert anwesenden Personen. Glücklich über den exklusiven Kauf berichteten die Besitzer über ihre Pläne mit dem Stamm. «Wahrscheinlich werden wir aus diesem Bloch eine gemütlich lange Bank machen.»

Ankunft im Halbdunkeln

Feierlich, fast schon mystisch, war die Stimmung während der Ankunft des Bloch-Umzuges im Zentrum von Herisau. Umrahmt von Böllerschüssen und Gewirr von Pferden zogen die 45 Mannen das Bloch im Halbdunkeln an seinen Bestimmungsort vor der Chälblihalle. Die Örgelimänner auf dem Baumstamm sorgten für lüpfige Musik, während die Zugmannschaft mit etwelchen feierlichen Zäuerli die musikalischen Lücken ausfüllte.

Start um halb fünf Uhr

Begleitet von Kässelibuben, sechs Reitern, einem Fuhrmann, einem Wagenmeister, einem Förster, zwei Musikanten, einem Schmid und einem Bären samt Wärter zogen die 45 Mannen des Herisauer Blochs den bunt geschmückten Fichtenstamm während des ganzen gestrigen Tages durch das Appenzeller Hinterland. Bereits morgens um halb fünf Uhr machte sich der Tross auf den Weg.