Mit dem Bus von Lütisburg nach Flawil: Das ist auch nach dem Fahrplanwechsel im Dezember möglich, aber nur noch von Montag bis Freitag. Der Gemeinderat und die Interessengemeinschaft Lütisburg mobil zeigen sich trotzdem erfreut.
LÜTISBURG. «Wir sind sehr froh darüber», sagt Gemeindepräsidentin Imelda Stadler. «Das hat viel Zeit und Engagement gekostet», sagt Imelda Stadler. Einen Bundesordner voller Dokumente zum Thema hat sie angesammelt. Das Resultat: Von Montag bis Freitag verkehren weiterhin Busse von Lütisburg nach Flawil sowie in umgekehrte Richtung. Morgens gibt es zwei Verbindungen in jede Richtung, mittags eine und abends drei. Das heisst: Für Pendler ist es weiterhin möglich, rasch nach Flawil und weiter nach St. Gallen zu gelangen. Die meisten Busse fahren ab Ganterschwil. «Die Verbindung macht einige Schulbusse überflüssig», sagt die Gemeindepräsidentin. Diese Schülertransporte waren es, die den Gemeinderat zu diesem Entscheid bewogen haben Denn: das Amt für öffentlichen Verkehr machte Lütisburg einen weiteres Angebot: Dieses sah vor, den Bus von Dietschwil-Kirchberg-Bazenheid über Lütisburg nach Tufertschwil zu verlängern. «Doch», sagt Imelda Stadler, «wir mussten uns für eine Variante entscheiden.» Dieser Entscheid sei dem Rat nicht einfach gefallen. Von einem Zusatzangebot war man im Sommer 2012 noch weit entfernt: Das öV-Konzept 2014 sah vor, die Linie 767 zu streichen. «Die Interventionen haben sich gelohnt.»
Aktuell liegen erst provisorische Berechnungen vor, konkretere sollten es Ende April tun. Die Gemeinde Lütisburg hat ab Budget 2014 mit Kosten für den öffentlichen Verkehr von 120 000 Franken zu rechnen. «Dabei handelt es sich um das Grundangebot», sagt Imelda Stadler. Damit ist etwa die Linie Bütschwil-Ganterschwil-Lütisburg gemeint, die ab Fahrplanwechsel im Dezember im Halbstundentakt verkehren soll – das entspricht einem Ausbau. Für die Aufrechterhaltung der Verbindung nach Flawil sind jährlich rund zusätzlich «maximal 44 000 Franken» einzurechnen. «Jedes weitere Kurspaar kostet rund 29 000 Franken jährlich», sagt Imelda Stadler. Für die Aufrechterhaltung zahle Bund und Kanton einen grossen Beitrag. Die öV-Kosten für Lütisburg steigen gegenüber heute etwas an. Im Budget 2012 rechnete der Gemeinderat mit Kosten von 132 000 Franken. Da vom Erhalt der Linie nicht nur die Gemeinde Lütisburg profitiert, zahlen fünf weitere Gemeinden mit. Das sind etwa Bütschwil-Ganterschwil und Oberuzwil und Flawil.
«Mir fällt ein Stein vom Herzen», sagt Imelda Stadler. Sie betont aber, dass sie auch schon in die Zukunft blicke. «Mit einem öV-Konzept für die Gemeinde hat dies noch wenig zu tun.» Gefordert seien jetzt auch die Bürgerinnen und Bürger. «Wenn der Bus weiterhin schlecht genutzt wird, müssen wir in vier Jahren wieder für den Erhalt kämpfen.» Das strebe sie nicht an. Sie will vielmehr über den Ausbau diskutieren. Das ist auch die Forderung einer Petition, die rund 900 Personen unterschrieben haben. Der FDP-Gemeindepräsidentin schwebt vor, einen Rufbus oder ein Ruftaxi-Betrieb zu prüfen.
Für Ueli Stieger, Leiter der Interessengemeinschaft Lütisburg mobil, ist die Nachricht eine gute. «Für uns ist das ein grosser Erfolg.» Auch er bläst bezüglich Zukunft des öV ins gleiche Horn. Er denkt an einen Ortsbus, der verschieden Orte innerhalb der Gemeinde verbinden würde. Dabei soll er etwa Winzenberg, Lütisburg Bahnhof und Alt Gonzenbach erschliessen. «Das sind erst Ideen», schränkt er ein. Wenn es die Bürgerschaft wünsche, arbeite die IG Lütisburg mobil weiterhin bei der Gestaltung des öffentlichen Verkehrs mit.