Im Appenzellerland bleiben zum Start des Schuljahres 2023/24 trotz Fachkräftemangel nur wenige Stellenprozente an der Volksschule offen. Seitens der Bildungsdirektionen ist man zufrieden.
In einigen Kantonen haben die Schulsommerferien begonnen. Mancherorts ist noch nicht klar, ob im August genügend qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer für alle Klassen vorhanden sein werden. So waren gemäss Bericht der «Luzerner Zeitung» Mitte Juni im Kanton Luzern noch rund 100 Stellen offen, knapp die Hälfte für Pensen mit 50 Prozent und mehr.
Besser sieht es im Appenzellerland aus. Für die meisten vakanten Stellen wurden Lehrkräfte gefunden. Auf Nachfrage teilen das Ausserrhoder Bildungsdepartement und das Erziehungsdepartement von Appenzell Innerrhoden mit, dass nur wenige Stellen unbesetzt bleiben, meist seien es kleine Teilzeitpensen.
In Ausserrhoden würden jedes Jahr rund 60 bis 80 Personen im Volksschulbereich die Stelle wechseln, so auch in diesem Sommer. Aktuell seien in vier Gemeinden noch rund 170 Stellenprozente zu besetzen. Es sind dies kleinere Teilzeitpensen in allen Zyklen. Ein Blick auf die Online-Plattform für Stellenangebote im Bildungsbereich in Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden bestätigt dies. Konkret wird in Speicher per Anfang August eine Lehrperson für den Bereich Schulische Heilpädagogik mit einem 20-Prozent-Pensum gesucht. Weiter besteht in der Mittelländer Gemeinde Bedarf für Lehrpersonen der Oberstufe im zweiten Semester des kommenden Schuljahres. Und in Schwellbrunn sind per Januar 2024 30 bis 40 Prozent im Bereich Schulsozialarbeit zu vergeben.
Beim Kanton geht man davon aus, dass für alle Schulklassen der Ausserrhoder Volksschule genügend Lehrpersonen zur Verfügung stehen. Es liege in der Kompetenz der Schulleitungen, auf allfällige Vakanzen zu reagieren, so die Auskunft.
Auf Stufe Volksschule mussten im Hinblick auf das kommende Schuljahr 18 Stellen neu besetzt werden. Dies habe etwas Energie gekostet, teilt Ilias Paraskevopoulos, Leiter des Innerrhoder Volksschulamtes, mit. Es sei jedoch gelungen, alle Stellen frühzeitig zu besetzen. In einem Fall, an einer Oberstufe, kann eine eine Vakanz mit einer pensionierten Lehrperson für ein Quartal überbrückt werden. Als unproblematischer bezeichnet er die Situation auf der Stufe Sek II, also am Gymnasium St.Antonius in Appenzell. Hier sei für eine Sportlehrerin und eine Lehrperson im Fach Biologie problemlos Ersatz gefunden worden.
Man sei froh, das neue Schuljahr am 14. August mit ausgebildeten Lehrpersonen für alle Klassen starten zu können, sagt Paraskevopoulos. Seitens Erziehungsdepartement sei man auch dankbar, dass in den allermeisten Fällen, wo es um einzelne Lektionen gegangen ist, sich bisherige Lehrkräfte bereit erklärt haben, zusätzliche Lektionen zu übernehmen. Er sagt aber auch: «Die Problematik der Abdeckung kurzfristiger Ausfälle ist aber in keinem Kanton vom Tisch, auch bei uns nicht. Das wird eine Herausforderung bleiben.»
Während für die Kinder in Innerrhoden gestern die schönste Zeit des Jahres begonnen hat, haben die Kinder und Jugendlichen in Ausserrhoden noch eine Woche Unterricht. Nach den Sommerferien treten in Ausserrhoden rund 600 Kinder neu in den Kindergarten ein, in Innerrhoden sind es deren 180.