APPENZELL: Initiative gegen Lehrplan 21 soll zurückgezogen werden

In Appenzell Innerrhoden wurde im Juli 2015 eine Einzelinitiative «Für eine starke Volksschule» eingereicht. Sie richtet sich gegen die Einführung des Lehrplans 21 und wäre an der kommenden Landsgemeinde behandelt worden. Nun will sie der Initiant zurückziehen.

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APPENZELL. «Ich ziehe meine im letzten Sommer eingereichte Initiative zurück, sofern dies zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist», heisst es in einer Medienmitteilung, die Initiant Paul Bannwart am Donnerstag verschickt hat.

Er habe die Einführung des Lehrplans 21 verhindern wollen, schreibt das SVP-Mitglied. Diskussionen, Veranstaltungen und Gespräche mit verschiedenen Exponenten hätten ihm nun aber das Vertrauen gegeben, dass der neue Lehrplan «pragmatisch, moderat und unter Berücksichtigung der Appenzeller Eigenheiten» umgesetzt werde. «Die für mich problematischen Aspekte haben sich relativiert», heisst es in der Mitteilung.

Im Grossen Rat chancenlos
So werde etwa das selbstgesteuerte Lernen nicht gegenüber anderen Methoden bevorzugt und die Lehrkräfte seien nach wie vor für die Klassenführung verantwortlich. Weiter sei die Einführung des altersdurchmischten Lernens kein Thema. Auch eine Einführung der Basisstufe sei nicht vorgesehen und das erste Kindergartenjahr werde freiwillig bleiben, zählte Bannwart auf.

Ohne Unterschriftensammlung
Die Standeskommission (Regierung) hatte sich gegen die Initiative ausgesprochen. Im Dezember 2015 wurde sie im Grossen Rat einstimmig und ohne Gegenvorschlag abgelehnt.

In Appenzell Innerrhoden können Stimmberechtigte alleine eine Initiative einreichen. Es braucht dafür keine Unterschriftensammlung. Die Landsgemeinde findet am 24. April in Appenzell statt. (sda)