Werbung auf Facebook macht nicht in jedem Fall Sinn. An einem Infoabend spricht IT-Spezialist Daniel Niklaus aus Teufen über die richtige Platzierung von Werbung. Mindestens eine Regel gibt es.
«Facebook- oder Google-Werbung?» lautete die Ankündigung zu einem Infoanlass in Appenzell. Rund 100 Interessierte lauschten den Ausführungen von Daniel Niklaus, Inhaber der Netlive IT AG. Am Schluss kann bilanziert werden, dass es zumindest eine Regel zu beachten gilt: Facebook ist der richtige Platz für Werbung, auf die niemand gewartet hat. In dem Moment, wo eine Sache häufig von Menschen gezielt gesucht wird, wie beispielsweise ein Surfcamp, werde Google interessant, sagte Niklaus. Zum Infoabend eingeladen hatte das Innerrhoder Amt für Wirtschaft in Kooperation mit dem kantonalen Gewerbeverband und dem Institut für Jungunternehmer.
Über weite Strecken war der Vortrag eine Anleitung zum Ausfüllen der Werbemasken auf Facebook und Google. Auf beiden Plattformen kann beispielsweise definiert werden, für wie viel Geld man werben will. Auch der Kreis der Kunden lässt sich verschiedentlich einschränken. Insbesondere auf Facebook ist es möglich, ein Produkt innert kurzer Zeit einem breiten Kreis bekannt zu machen.
Werbung bei Google kann über das Werbesystem AdWords aufgegeben werden. Angesichts der Ausführungen von Daniel Niklaus war zu erkennen, dass die einzelnen Eingabemasken noch eine Spur differenzierter sind als bei Facebook. Das führte dann auch zur Botschaft des IT-Profis: «Die Arbeit ist nicht mit dem Aufschalten der Werbung erledigt. Die Arbeit ist dann gemacht, wenn man die Werbung verfolgt.» Heisst im Klartext: Es ist anhand der von Google erstellten Statistiken zu analysieren, ob auch die gewünschten Kunden erreicht werden. Sonst sollten die entsprechenden «Masken» angepasst werden. Etwas, das gemäss Daniel Niklaus oft vergessen geht, sind die «auszuschliessenden Keywords». Ohne diese zahle man am Schluss womöglich für Klicks, die man nicht wolle. Als Faustregel für die Analyse gab Niklaus mit auf den Weg, in den ersten drei Monaten pro Woche einen halben Tag für die Kontrolle aufzuwenden. So sei die Sache sauber eingestellt. Danach genüge eine Analyse der Werbung von drei- bis viermal pro Jahr.
Als günstige Variante, um an Kunden zu kommen, pries Daniel Niklaus das sogenannte Remarketing auf Google an. Damit könnten Anzeigen für Nutzer geschaltet werden, welche die beworbene Website bereits einmal besucht hätten, ohne etwas gekauft zu haben. So könne mit potenzieller Kundschaft erneut in Kontakt getreten werden. Im Internetalltag kennt man dieses Remarketing allerdings auch als lästige Werbung, die einen geradezu verfolgt.
Welche Zukunft der Referent Facebook gebe, wollte nach dem Vortrag jemand wissen. «Solange es Social Networking gibt, wird Facebook federführend sein», brachte es Daniel Niklaus auf den Punkt. Und ja, Facebook wisse immer genau, wo sich jemand befinde, so die Antwort auf eine andere Frage.
Roger Fuchs
roger.fuchs@appenzellerzeitung.ch