Appenzell
Beim Lotto die Sprachbarrieren überwunden: Firmandinnen organisierten Begegnungsnachmittag

Am kommenden Sonntag werden in Appenzell und Gonten 45 junge Frauen und Männer durch Bischof Markus Büchel gefirmt. Als Vorbereitung auf diesen Tag hin wurde in der Seelsorgeeinheit Appenzell unter anderem der «Do it»-Firmweg angeboten, der aus fünf Arbeitseinsätzen besteht.

Vreni Peterer
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Lotto spielen funktioniert auch ohne die Sprache der anderen zu verstehen

Lotto spielen funktioniert auch ohne die Sprache der anderen zu verstehen

Bild: VP

Teil aller Firmwege ist ein obligatorischer Sozialeinsatz. Solche Einsätze ermöglichen Einblicke hinter die Kulissen von verschiedenen Institutionen und Organisationen im Kanton Appenzell Innerhoden. «Zudem werden Begegnungen und Gespräche mit verschiedensten Menschen ermöglicht, was den eigenen Horizont öffnen und aufzeigen kann, wie vielfältig kirchliches Engagement ist», erklärt Firmbegleiterin Emilia Hautle aus Haslen.

Lotto- und Töggelimatch

Hautle war dabei, als fünf Firmandinnen im Asylzentrum Appenzell einen Begegnungsnachmittag für Flüchtlinge und Einheimische durchführten. Im Mittelpunkt stand ein Lottomatch. «Entschieden hatten wir uns für dieses Spiel, weil es ohne grosse Deutschkenntnisse von allen gespielt werden konnte. Wo nötig, unterstützten die Firmandinnen die Kinder, Frauen und Männer der verschiedensten Nationalitäten», so Emilia Hautle.

Es herrschte eine gemütliche Atmosphäre im Aufenthaltsraum. Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen. Dabei entwickelten sich angeregte Gespräche zwischen Flüchtlingen und Einheimischen und auch dem einen oder anderen «Töggelimatch» stand nichts im Wege.

Enya Gsponer, eine der Firmandinnen, spricht von einer guten Erfahrung an diesem Nachmittag: «Es ist toll, dass man trotz verschiedenen Kulturen und Sprachbarrieren gemeinsam ein Spiel machen kann. Dank den Zahlen, welche auf Blättern gezeigt wurden, konnten sie die Flüchtlinge auch visuell sehen. Das half ihnen sehr». Auch bei Valeria Buchmann hinterliess der Anlass einen bleibenden Eindruck: «Ich fand es einen sehr schönen Nachmittag, da wir uns mit den Leuten austauschen konnten. Der Austausch mit Menschen, die unterschiedliche Sprachen reden, war aber schon eine grosse Herausforderung».

Wenn Fremde Freunde werden

Die Jugendseelsorgerin und Firmbegleiterin Emilia Hautle beginnt ihr Fazit mit einem irischen Sprichwort: Ein Fremder ist ein Freund, den man noch nicht kennt. «Zu sehen, wie Unsicherheit sich in Lachen und Freude umwandelte, war wunderschön». Es habe nicht lange gedauert, bis bunt durchmischte Teams sich auch am Töggelikasten vergnügten. «In solchen Momenten wird einem einmal mehr bewusst: Man kann auch ohne - oder nur mit ganz wenigen Worten - miteinander kommunizieren. Denn schlussendlich sind wir alle einfach nur Menschen, egal welcher Herkunft».