Anerkennung
Der Lohn für Schweiss und Verzicht: Ausserrhoder Sportlerinnen und Sportler geehrt

Bei der 22. Ausserrhoder Sportehrung in Waldstatt sind Spezialpreise vergeben worden. Monique Halter ist Nachwuchssportlerin, Ernst Zellweger Sportförderer und der ASV Stein Verein des Jahres.

Lukas Pfiffner
Drucken
In der vordersten Reihe der geehrten Sportlerinnen und Sportler stehen von links Ernst Zellweger, Monique Halter und Fabian Müller (ASV Stein).

In der vordersten Reihe der geehrten Sportlerinnen und Sportler stehen von links Ernst Zellweger, Monique Halter und Fabian Müller (ASV Stein).

Bild: Erich Brassel

57 Diplome wurden am Freitagabend in der Mehrzweckhalle Waldstatt übergeben. «Jedes steht für einen grossartigen Erfolg eines Vertreters oder einer Vertreterin unseres Kantons, aber auch für manche Liter Schweiss und Tränen, für Verzicht, für den Kampf gegen Widerstände», sagte Gastgeber Roman Hasler, der Leiter Abteilung Sport von Appenzell Ausserrhoden.

Geehrt wurden Einzelsportlerinnen und -sportler sowie Teams, die 2022 auf nationaler oder internationaler Ebene Medaillen gewonnen hatten. Moderatorin Katerina Mistakidis führte durch die Feier und bereicherte diese mit Kurzinterviews. «Auch der Wettergott freut sich über den erfolgreichen Sportkanton: Seit ich dabei bin, hat an diesem Anlass immer die Sonne gestrahlt», sagte Rahel Bachmann als Vertreterin von Migros-Kulturprozent. Dank der Unterstützung durch dieses Förderungsprogramm konnten auch diesmal Checks als Spezialpreise übergeben werden.

Rennpause nach perfektem Jahr

Von der Jury zur «Nachwuchssportlerin des Jahres» bestimmt worden war Monique Halter. Die 18-jährige Herisauer Mountainbikerin freute sich sehr und konnte von einem «perfekten Jahr» sprechen. Sie wurde 2022 bei den Juniorinnen Schweizer Meisterin, Europameisterin und Weltmeisterin. Derzeit hat sie eine schwierige Phase. 2023 begann mit dem Gewinn des Schweizer-Meister-Titels im Radquer, aber bald plagten sie Rückenschmerzen. «Untersuchungen zeigten, dass es nichts Schlimmes ist und es sich nur um muskuläre Probleme handelt.»

Auf die Schweizer Meisterschaften und zwei Weltcuprennen musste Halter verzichten, um die Reizung nicht noch zu verstärken. Sie habe sich in den vergangenen Wochen weniger intensiv auf dem Rad bewegt, sondern Zeit für anderes gehabt – wie Schwimmen oder Yoga. «Das Ziel ist, dass ich Anfang Juli beim Weltcup in Val di Sole zur Probe wieder in die Wettkämpfe einsteigen kann.»

«Solche Leute brauchen wir»

Er sei «erschlagen», sagte Ernst Zellweger vom ASV Herisau-Waldstatt, nachdem er von der Ehrung als «Sportförderer des Jahres» überrascht worden war. «Ich dachte, ich sei als Schütze eingeladen.» Bei den Veteranen hatte der 60-Jährige über 30 m kniend SM-Bronze gewonnen. Zellweger hat sich über Jahrzehnte verdient gemacht. «Solche Leute, die trotz Rückschlägen den Samen immer wieder setzen, brauchen wir», meinte Regierungsrat Alfred Stricker in der Laudatio. «Wir mussten einmal den Betrieb beim ASV Waldstatt mangels Nachfrage stilllegen», erzählte Zellweger, der dem Verein 22 Jahre lang vorgestanden ist. Nach dem Wiederaufbau zerstörte ein Gewitter den Stand, woraus die Zusammenarbeit mit dem ASV Herisau und die Fusion entstanden. Es sei ein richtiger Entscheid gewesen, meinte Zellweger, aktuell Vizepräsident des ASV Herisau-Waldstatt und Präsident des Ostschweizer Armbrustschützenverbandes.

Der «Verein des Jahres» kommt ebenfalls aus dieser Sparte. Der ASV Stein, mit Gründungsjahr 1867 ältester Armbrustschützenverein der Schweiz, wurde für sein Wirken und seinen Einsatz in der Spitze wie in der Breite geehrt. Nachwuchsleiter Fabian Müller durfte einen Check entgegennehmen.

Von der Bedeutung des Umfelds

Der abtretende Kantonsratspräsident Daniel Bühler nannte Talent, Arbeit, Entschlossenheit und Teamspirit als Faktoren für den Erfolg. «Und du kannst nur gewinnen, wenn du lernst, wie du verlierst.» Hinter erfolgreichem Abschneiden würden Leute stehen, deren Wirkung hoch eingeschätzt werden müsse, sagte Alfred Stricker. «Ich bitte die geehrten Personen, jetzt für jene zu applaudieren, die nicht auf der Bühne gestanden sind.» Ohne Familie, Trainer, Freundinnen, ohne starkes Umfeld sei der Erfolg kaum zu realisieren, meinte Roman Hasler. «Deshalb freut es mich, dass ihr ebenfalls an dieser jährlichen Sternstunde des Ausserrhoder Sportes teilnehmt.» Wichtig für den Support sei auch die Politik. «Ich schätze jedes positive Votum und jeden gesprochenen Franken.» Hasler dankte mit einem Blumenstrauss seiner Mitarbeiterin Silvia Indermaur für ihre Zuverlässigkeit und Loyalität. Sie wird im Sommer pensioniert.