Am Samstag startet die Unterschriftenaktion: Speicherer Vereine kämpfen für eine Dreifachturnhalle

Der Speicherer Gemeinderat hat bei der Vorstellung der Pläne zur Arealentwicklung Buchen in Aussicht gestellt, dass eine Dreifachturnhalle in naher Zukunft nicht gebaut wird. Der Verdruss der Sportvereine ist gross. Sie wollen für eine grössere Turnhalle kämpfen.

Astrid Zysset
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Patrick Forrer und Claude Heiniger sind Mitglieder der IG Sport Speicher.

Patrick Forrer und Claude Heiniger sind Mitglieder der IG Sport Speicher.

Bild: Astrid Zysset

«Wir fühlten uns wie vor den Kopf gestossen», schildert Claude Heiniger, Präsident des Badmintonclubs Trogen-Speicher, jenen Moment an der vergangenen öffentlichen Orientierung in Speicher, als Gemeindepräsident Paul König ausführte, dass eine Dreifachturnhalle vorerst vom Tisch sei. Im Areal Buchen sind eine Aufstockung der Schulgebäude und ein Neubau geplant, um den zusätzlichen Bedarf an Schulraum zu decken. Die bestehende Turnhalle soll dabei lediglich saniert werden. Sie reiche für die Bedürfnisse der Schule noch aus, führte König aus. Eine bittere Pille für die Sportvereine. Schon lange hofften sie auf eine Realisierung einer Dreifachturnhalle. Vor zwei Jahren hatten sie das Anliegen dem Gemeinderat bereits vorgetragen. Berücksichtigt wurde es bislang allerdings nicht.

Die betroffenen Sportvereine der Mittelländer Gemeinde schlossen sich nun zu einer IG Sport Speicher zusammen. Aus fünf Personen besteht die Gemeinschaft. Sie vertritt alle Vereine, die ein Bedürfnis nach einer neuen Turnhalle haben, das sind rund 15. Das erste, was die IG unternahm, war einen Antrag an die Gemeinde zu stellen. Gefordert wurde die Teilnahme an der Arbeitsgruppe, die sich mit der Arealentwicklung Buchen befasst. «Die Gemeinde hat bereits in Aussicht gestellt, dass dies grundsätzlich möglich ist», freut sich Patrick Forrer vom FC Speicher. Am Samstag organisiert die IG vor dem Spar zudem eine Unterschriftenaktion. Mit dieser soll erreicht werden, dass die Projektarbeiten zur Sanierung der Buchenturnhalle eingestellt werden.

Grosse Visionen für die Arealentwicklung

«Wir möchten, dass die Arealentwicklung aus einem weiteren Blickwinkel betrachtet wird», sagt Forrer. Die Bedürfnisse der Schule wie auch der Vereine sollen unter einen Hut gebracht werden. Die Vision der IG ist es, dass das Areal Buchen mit einer Dreifachturnhalle, einem Hallenbad und einem Sportplatz zu einer attraktiven Sport- und Freizeitanlage wird. «Im Schönenbühl gibt es Übernachtungsmöglichkeiten», so Forrer weiter. «Im Areal Buchen könnten somit Anlässe und Turniere mit überregionaler Ausstrahlung organisiert werden.» Die angespannte finanzielle Situation Speichers lassen Forrer und Heiniger nicht gelten, um den Bau einer Dreifachturnhalle im Vornherein abzulehnen. «Man muss die Pläne über einen längeren Zeitraum betrachten», führt das ehemalige Vorstandsmitglied des FC Speicher aus. Die Investition könnte auch erst in zehn Jahren zum Tragen kommen. Für Forrer wie auch Heiniger steht fest: Für eine Gemeinde in der Grösse Speichers ist eine geeignete Sportinfrastruktur einfach Pflicht.

Die bestehenden Hallen reichen nicht aus

Die jetzige Situation stellt viele Vereine vor grosse Herausforderungen. Die Turnhalle Buchen wie auch diejenige beim Zentralschulhaus sind zu klein und ausgebucht. «Viele Vereine aus Speicher können nicht in ihrer Heimatgemeinde trainieren», sagt Forrer. So spielt etwa der Unihockeyclub in St. Gallen, der Badmintonclub weicht nach Trogen aus. «Das sorgt für zusätzliche Ausgaben von 3000 Franken pro Jahr», seufzt Heiniger. In Trogen spielen notgedrungen auch die Junioren des FC Speicher. Und die Handballsektion des LC Brühl findet in Speicher ebenfalls keine Möglichkeit zum Trainieren. «Es ist bedauerlich», so Heiniger. «Wir haben viele Vereine hier mit einer überregionalen Ausstrahlung. Drinnen zu trainieren oder auch mal ein Turnier durchzuführen, lässt sich jedoch nicht realisieren. Das ist frustrierend.»

Hoffen auf ähnliche Resonanz wie bei Hallenbadsanierung

Die IG Sport Speicher hofft nun auf eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung. In Erinnerung ist den Vereinsvertretern das Ja zur Sanierung des Hallenbads Ende September. Mit grosser Mehrheit stimmte das Volk damals der Rettung des Bades zu. «Wir hoffen, dass wir die Menschen in ähnlicher Weise mobilisieren können», sagt Forrer. Die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe der Gemeinde wie auch die Unterschriftenaktion sind erste Schritte. Die politischen Parteien sollen ebenfalls noch ins Boot geholt werden. «Wie es danach weitergeht, wird sich zeigen», so Heiniger. Das Ziel ist klar: Kontinuierlich und mit Nachdruck will man die Forderung nach einer Dreifachturnhalle kundtun. Heiniger weiter: «Die Speicherer Vereine haben eine würdige Trainingsmöglichkeit schliesslich verdient.»