Natur Seit den 50er-Jahren ist der Bestand der Hochstamm-Obstbäume massiv zurückgegangen. Heute sind es rund 80 Prozent weniger, denn die Obstproduktion hat wesentlich an Attraktivität verloren. Der Import billiger Früchte macht den Preis der regionalen Früchte zunichte. Ebenfalls sinkt der Konsum von Tafelobst und Fruchtsäften, gleichzeitig nimmt das Angebot exotischer Früchte zu. Speziell im Toggenburg, wo man nicht mehr auf den Obstbau angewiesen ist, wurden die alten Bäume, auch wegen der zunehmenden Mechanisierung, nicht mehr ersetzt.
Hinzu kommen Baumkrankheiten und die Gewalt der Natur, welche ebenso für den Rückgang der Hochstamm-Obstbäume verantwortlich sind. Besonders Apfelbäume sind anfällig für Krankheiten, wie den durch Bakterien verursachten Feuerbrand oder die Pilzerkrankung Mehltau. Auf diese Merkmale wurde speziell bei den angebotenen Sorten der Hochstammpflanzaktion geachtet, damit es möglichst wenig anfällige Obstbäume sind. 2007 wurden beispielsweise 48000 von Feuerbrand befallene Bäume gemeldet – 10000 mussten gerodet werden. Unwetter richten grosse Schäden in den Wäldern an. Hinterher wird der Nachzucht nur wenig Sorge getragen. Deshalb hat nun auch der Staat eingegriffen und unterstützt Landwirte mit zusätzlichen Beiträgen, wenn sie einen Baum pflanzen und sich für diesen acht Jahre verpflichten. Markus Wortmann vom Ingenieurbüro Scherrer in Nesslau ist Projektleiter des Vernetzungs- und Landschaftsqualitätsprojektes und hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt. (pd)