ABSCHLUSS: Grafs letzte Bürgerversammlung

149 Stimmbürger aus Mosnang verabschiedeten an der Bürgerversammlung vom Mittwoch Voranschlag und Steuerplan 2017 sowie den Abschluss eines Kaufrechtvertrags für die Liegenschaft Post.

Martina Signer
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Das Kinder-Plauschchörli Libingen unter der Leitung von Rebecca Näf überraschte Bernhard Graf mit für ihn geschriebener Liederzeile. (Bilder: Martina Signer)

Das Kinder-Plauschchörli Libingen unter der Leitung von Rebecca Näf überraschte Bernhard Graf mit für ihn geschriebener Liederzeile. (Bilder: Martina Signer)

Schon die Mädchen und Buben des Kinder-Plauschchörlis Libingen erinnerten im kulturellen Einstieg in die Bürgerversammlung daran: Dies ist die letzte, der Bernhard Graf vorsteht. Die Kinder haben sogar eigens eine Zeile eingeübt, in der sie sich beim langjährigen Gemeindepräsidenten für seine Arbeit bedankten. Dieser Abschluss prägte auch den Rest der Versammlung.

Der Voranschlag wurde diskussionslos angenommen. Beim Gutachten über den Abschluss eines Kaufrechtvertrags für die Konsumgenossenschaft Mosnang über die Liegenschaft Post wurde lediglich eine Frage gestellt: ob die Haltestelle des Postautos sichergestellt bliebe. Bernhard Graf konnte bejahen.

1,4 Millionen weniger Finanzausgleichsgelder

Mit einem budgetierten Aufwand von rund 13,5 Millionen Franken und einem Ertrag von rund 13 Millionen Franken ergibt sich für 2017 ein Aufwandüberschuss von 536 000 Franken. Dies lässt sich laut Bernhard Graf leicht erklären: «Es fällt auf, dass im Bereich Bildung mehr Aufwand budgetiert ist.» Darauf ging Schulratspräsident Max Gmür später ein (siehe Zweittext). Eine markante Differenz ergebe sich auch auf der Ertragsseite im Bereich Finanzausgleich. Die Gemeinde muss 2017 mit 1,4 Millionen Franken weniger Ertrag aus dem Finanzausgleich auskommen. Diesen Ertragsausfall wettzumachen sei nicht ganz einfach, weshalb die Steuern höher ausfallen würden. 2017 werden ausserdem, so Graf weiter, keine zusätzlichen Abschreibungen (rund eine Million Franken im Jahr 2016) getätigt.

Auch schon 2016 habe man einen Aufwandüberschuss gehabt und 2017 nun also erneut. «Das kann natürlich nicht ewig so weitergehen», sagte Graf. Doch der Finanzplan weise aus, dass dieser Fall 2018 nochmals eintreffen werde, und ab 2019 solle sich der Voranschlag wieder ausgleichen. Die Überschüsse werden aus den freien Reserven (aktuell rund 2,5 Millionen Franken) getragen.

Bernhard Graf ging auch auf die Revision des Zonenplans ein, was seiner Meinung nach den «ersten grösseren Brocken» für den neuen Gemeinderat und den Präsidenten darstelle.

Den Gemeinderat bei Problemen direkt fragen

In der allgemeinen Umfrage überraschte Graf mit einem Landverkauf, von dem bis zu diesem Zeitpunkt nur er und der Gemeindeschreiber wussten. Es geht um eine Parzelle am Bitzibach, welche die Wali GmbH gekauft hat. Ein Journalist der Toggenburger Zeitung habe ihn gefragt, ob dies nicht dem öffentlichen Referendum unterstehen müsste. «Verkehrs- und Anlagewert lagen aber unter dem für ein Referendum nötigen Wert.» Er munterte die Bürger zum Schluss mit einem Augenzwinkern dazu auf, solche Fragen – sollten künftig welche auftauchen – direkt an den Gemeinderat oder die GPK zu richten. Der künftige Gemeindepräsident Renato Truniger bedankte sich bei Bernhard Graf für die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat. Es sei manchmal hart, aber immer fair gekämpft worden.