ABSCHIED: Eine Ära endet abrupt

Mit dem Auslaufen des Pachtvertrages endet für Conni Ammann und Jörg Studer die Zeit im «Rössli» Haslen. Aus der Gastgeberin wird eine Postautochauffeurin.

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Das Lokal wurde komplett neu gestaltet. (Bild: PD)

Das Lokal wurde komplett neu gestaltet. (Bild: PD)

Eine am 1. Mai 2009 im «Rössli» begonnene Ära endet abrupt. Conni Ammann, die mit Koch Jörg Studer zuvor dreieinhalb Jahre im «Sternen» in Bühler als Gastgeberin wirkte, schliesst ihren Lebensabschnitt in der Gastronomie mit dem Auslaufen des Pachtvertrages Ende April ab. «Alles ist einfach viel rascher gegangen, als es ursprünglich gedacht war», erklärt die 46-jährige Wirtin.

«Es war für mich als Quereinsteigerin immer klar, dass ich noch etwas anderes anpacken will, wenn Jörg das Pensionsalter erreicht.» Vor anderthalb Jahren, als sie mit dem öffentlichen Verkehr zur Olma reiste, sah sie eine Frau am Steuer eines Stadtbusses. «Da machte es Klick und ich wusste: Das will ich, am Steuerrad eines Postautos durch das Appenzellerland fahren!» Ammann bewarb sich, absolvierte die Ausbildung und die Prüfungen – «alles ging viel schneller als je erwartet» – bestand letztere und bekam sogleich eine 60-prozentige Anstellung angeboten. Sie sagte zu, organisierte, dass es im «Rössli» auch ohne ihre hundertprozentige Präsenz bis zur Pension von Jörg Studer hätte laufen können. «Manchmal kommt es im Leben anders, als man es gerne hätte. Wir möchten uns bei Dir/Euch/Ihnen von ganzem Herzen für die schönen Stunden die wir mit euch verbringen und erleben durften, bedanken.» Mit diesem Text wird am «Rössli»-Eingang über die Veränderung informiert. Ja, es tue ihr wirklich leid, dass sie sich nicht richtig habe von den Gästen verabschieden können. Aber das könne sie nun halt nicht mehr ändern, bedauert die vierfache Mutter. Sie ist aber glücklich, dass sie seit Oktober ihren neuen Beruf als Postautochauffeurin ausüben kann. Nun hofft sie nur noch, dass sie eine neue Wohnung für sich, Hund und Katze sowie zwei ihrer Kinder findet.

Verein führt Fasnacht durch

Conni Ammann freut sich aber, dass ein eigens dafür gegründeter Verein die Fasnacht in Eigenregie in den Räumen der Gaststätte durchführen wird. Da werde es bestimmt hoch zu- und hergehen, denn die Fasnacht im «Rössli» ist legendär. Schon vorletzte Woche, aber auch am Mittwoch und Donnerstag letzter Woche, lief der erste Teilverkauf von verschiedensten Artikeln, die sich in einem Gastrobetrieb mit den Jahren ansammeln. «Ja, ich bin ein Dekorationsfreak, darum hat es auch viel solches Material», erklärt die abtretende «Rössli»-Wirtin.

Nach der «fünften Jahreszeit» wird es Mitte März nochmals drei Verkaufstage geben. Dann sind auch Küchengerätschaften im Angebot, die vorher von den Untermietern an der Fasnacht noch gebraucht werden. (H9)