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Am Wochenende hätte in Herisau der Xtreme Run stattfinden sollen. Dieser wurde abgesagt – aber nicht etwa wegen des Wetters, sondern wegen mangelnder Teilnehmer. Ein Blick auf die Zahlen zeigt ein allgemein rückläufiges Interesse an Laufevents in der Schweiz.
Nach der erfolgreichen Durchführung des ersten Xtreme Run Herisau 2022 hatte sich das OK zur Weiterführung entschieden. Am 26. August hätte der zweite Xtreme Run stattfinden sollen. «Daraus wird nun leider nichts: Das Rennen wird wegen zu wenigen Anmeldungen und fehlenden Helfenden abgesagt», schreibt das Organisationskomitee auf der Website des Events.
Am 19. August wurde der Waldstattlauf durchgeführt. 671 Läuferinnen und Läufer nahmen an der 38. Austragung teil. Der Waldstattlauf hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. «Früher war er eine lokale Veranstaltung, nun wollen wir Läuferinnen und Läufer aus der ganzen Schweiz ansprechen», sagt OK-Präsident Peter Schraner. Dafür wurde einerseits das Laufangebot erweitert, andererseits die Benennung so angepasst, dass vermehrt auch Gäste von ausserhalb angelockt werden können.
Kämpfen Laufevents allgemein mit rückläufigem Interesse? Wie ein Blick auf die Teilnehmerzahlen der vergangenen Jahre zeigt, haben sich die Volksläufe noch nicht von Corona erholt. Während an den zehn grössten Volksläufen in der Schweiz im Jahr 2019 über 183’000 Personen teilgenommen haben, waren es 2022 nur 148’717. Die Läufe verzeichneten somit im Vergleich zu vor der Coronapandemie einen Teilnehmerrückgang von 19 Prozent.
Am grössten war der Teilnehmerrückgang beim Silvesterlauf in Zürich. Während 2019 18’836 Personen die Strecke unter die Füsse nahmen, waren es 2022 mit 13’790 37 Prozent weniger Teilnehmende. Zuvor stieg das Interesse an den Laufevents rege, wie ein Blick auf die Grafik zeigt.
Auf die Suche nach den Gründen begab sich Andy Grüter, Geschäftsführer des Vereins Swiss Runners. Der Vereinigung der Schweizer Volksläufe gehören mittlerweile über 50 Läufe an. Der Verein hat laut dem Schweizer Magazin für Aktivsport «Fit for Life» im Frühling und Herbst 2022 eine Umfrage bei früheren Teilnehmenden durchgeführt. Insgesamt 11'800 Antworten kamen zurück. Von knapp 30 Prozent wurde als Grund für die Nicht-Teilnahme 2022 mangelnde Fitness und Form genannt.
Für all jene, die nebst der Steigerung der Fitness doch einmal Wettkampfatmosphäre schnuppern wollen, bieten sich im Appenzellerland demnächst zwei Startmöglichkeiten: Am 3. September wird in Steinegg der 19. Partnerlauf ausgetragen – ein mit Velofahren kombinierter Volkslauf für Zweierteams. Und am 22. Oktober wird die elfteilige Serie des Lauf-Cups mit dem Rennen in Speicher eröffnet.
Die Zukunft des Xtreme Run Herisau ist derweil noch unklar. In den kommenden Monaten soll entschieden werden, ob im nächsten Jahr noch ein Versuch gewagt wird. Momentan liegt der Fokus auf Schadensbegrenzung und Kommunikation. Dazu gehört auch die Information aller Läuferinnen und Läufer, sowie allen Helfenden, die sich bereits angemeldet hatten. Das Startgeld wird vollständig zurückerstattet.