Abgang nach zwölf Amtsjahren

Der 56-jährige Innerrhoder Bauherr Stefan Sutter tritt ab. Aus politischen Kreisen wird seine Dossiersicherheit gelobt. Der Rücktritt könnte den Weg frei machen für einen einstigen Konkurrenten.

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«Ich trete nicht zurück, weil ich mit zwölf Jahren in der Standeskommission der Amtsälteste bin, sondern weil ich mich für die weiteren Jahre des Berufslebens positionieren will», sagt Bauherr Stefan Sutter. Nach seiner Demission an der Landsgemeinde vom 30. April wird er weiterhin bei jener Energieberatungsfirma in St. Gallen angestellt bleiben, für die er aktuell zu 60 Prozent tätig ist.

Sutter hatte sich 2005 im zweiten Wahlgang gegen seinen Cousin und Grossrat Fefi Sutter durchgesetzt. Nominiert worden war er von der CVP, ebenso war seine Wahl von der Arbeitnehmervereinigung und vom Bäuerinnen- und Bauernverband empfohlen worden. 2007 kandidierte er für den Ständeratssitz, unterlag aber gegen Ivo Bischofberger.

Obschon Stefan Sutter bei seiner Wahl in die Standeskommission vom Gewerbe nicht unterstützt wurde, so lobt ihn der heutige Gewerbepräsident Albert Manser als dossiersicher, intelligent und als Pragmatiker. Selbstverständlich werde man, auch wenn Stefan Sutter wie schon sein Vorgänger Hans Sutter Arbeitnehmer war, jetzt ebenfalls die Augen nach einer potenziellen Nachfolge offen halten, sagt Manser. Angesprochen auf die Verdienste des abtretenden Bauherrn, erinnert Ruedi Ulmann, Präsident der parlamentarischen Baukommission, an das abgeschlossene Grossprojekt Alters- und Pflegezentrum Alpseeblick. Erwähnenswert sei aber ebenso die im Jahr 2012 angenommene Revision des Baugesetzes. Damit sei ein Gesinnungswandel einhergegangen vom Verbot hin zum Gestaltungsgebot. «Stefan Sutter war die treibende Kraft hinter der Revision», sagt Ulmann. Aus dem Baugesetz heraus sei als eine der Massnahmen die gemeinsame Baukommission des Inneren Landes entstanden.

Breites Feld an möglichen Kandidierenden

Angesichts der in Innerrhoden anstehenden Projekte im Hochbau (Hallenbad, ambulantes Versorgungszentrum, Verwaltungsbauten) erachtet es der Demissionierende als wichtig, dass eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger wiederum für eine längere Zeitdauer zur Verfügung steht und nicht nach zwei, drei Jahren aussteigen würde. «Das Amt ist sehr bereichernd, es bietet einen enormen Gestaltungsspielraum», blickt Stefan Sutter zurück.

Noch dreht sich kein Wahlkarussell, doch einige Namen seien hier genannt: Beispielsweise könnte es der zwei Jahre jüngere Cousin Fefi Sutter erneut versuchen und seine berufliche Laufbahn doch noch als Regierungsrat zu Ende führen. Mögliche Kandidierende wären ebenso Baukommissionspräsident Ruedi Ulmann oder Kommissionsmitglied Ruth Corminboeuf-Schiegg. Sie hatte bereits 2012 regierungsrätliche Absicht gezeigt, unterlag aber gegen Martin Bürki im Kampf um das Amt des Landesfähnrichs. Nicht zu vergessen Ralph Etter als Departementssekretär. Mit Antonia Fässler agiert heute eine Frau als Statthalter, die ebenfalls einmal Departementssekretärin war.

Da der Bauherr direkt ins Departement gewählt wird, kämen auch Baufachleute wie die Grossräte Werner Vicini oder Christoph Keller, beide aus Appenzell, in Frage. Als ein Mann mit Führungserfahrung ist der heutige Bezirkshauptmann von Rüte, Bruno Huber, zu nennen. Oder wie wäre es mit einem dritten Anlauf von Gontens Hauptmann Ruedi Eberle? «Sag niemals nie», meinte er das letzte Mal.