Abgang aus Arbeitsgruppe

Herbert Räss aus Appenzell verlässt die Arbeitsgruppe Hallenbad. Er mag nicht mehr mitwirken, nachdem sein Ausschluss gefordert wurde.

Roger Fuchs
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APPENZELL. An der Schulgemeindeversammlung von Appenzell von letzter Woche hatte Herbert Räss, bekennender Sanierungsbefürworter des alten Hallenbades, aus einem noch nicht öffentlichen Bericht der Firma Bau-Data AG Informationen preisgegeben. Die Reaktion von Landammann Daniel Fässler kam auf der Stelle. Er rügte Räss der Verletzung der Geheimhaltungspflicht. Auch an der Grossratssession vom letzten Montag war diese Sache Thema. Es wurden Stimmen laut, die den Ausschluss von Räss aus der Hallenbad-Arbeitsgruppe forderten.

Kritik an Zusammensetzung

«Nachdem im Parlament die Forderung aufgekommen ist, mich zu entfernen, ist das Mass voll», sagt Herbert Räss. Wenn das Gefühl bestünde, man käme ohne ihn eher ans Ziel, dann sollen sie es so machen. Der 72jährige Herbert Räss will sich vorerst nicht mehr mit der Sache Hallenbad befassen. Ob er auch nie mehr etwas dazu sage, lässt er offen. Für die Weiterarbeit zu bedenken gibt Herbert Räss die Zusammensetzung der 16köpfigen Arbeitsgruppe Hallenbad, die nach dem Studium des noch geheimen Berichts der Bau-Data AG zuhanden der Standeskommission Bericht erstatten soll. «Diese Arbeitsgruppe ist sehr unausgewogen zusammengesetzt», sagt Räss. Seinen Ausführungen zufolge sitzen primär Leute darin, die einen Hallenbad-Neubau befürworten.

Nutzergruppen eingebunden

Landammann Daniel Fässler lässt dies nicht so stehen. Er erinnert daran, dass der von Maurizio Vicini gestellte Antrag auf Ablehnung des Hallenbad-Kredits an der Landsgemeinde 2015 auch mit einem Auftrag verbunden gewesen sei: «Maurizio Vicini wollte nicht kein Hallenbad bauen, sondern das Vorhaben auf das Notwendige redimensionieren», so Fässler. Zudem sei im damaligen Rückweisungsantrag auch definiert worden, welchen Nutzern das kleinere Hallenbad gerecht werden solle: Schulen, Schwimmclub, Nutzer von Gesundheitstherapien und -schwimmen sowie individuelle Schwimmer. Diese Nutzergruppen sind gemäss Fässler denn auch in die Arbeitsgruppe eingebunden. Den Schulgemeinden und dem Schwimmclub habe die Standeskommission dabei nicht vorgeschrieben, welche konkreten Personen sie zu entsenden hätten. Beim Gesundheits- und Altersschwimmen sei nur eine Person zur Verfügung gestanden. Namentlich bestimmt habe die Standeskommission die vier Mitglieder aus ihrem eigenen Gremium, den Vertreter der kantonalen Sportkommission, den bisherigen Bademeister als Fachperson für betriebliche Fragen, einen Finanzfachmann und Herbert Räss als Befürworter einer Sanierung des alten Bades.

Grundlagen erarbeiten

Daniel Fässler legt im übrigen Wert auf die Feststellung, dass die eingesetzte Arbeitsgruppe nicht darüber entscheidet, welche Variante weiterverfolgt werden soll. Die Arbeitsgruppe habe die Aufgabe, die Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten und dabei alle Varianten (inklusive Sanierung) in ihre Überlegungen einzubeziehen.