Um ein Zeichen zu Gunsten des Spitals Heiden zu setzen, haben die Hausärzte aus dem Mittel- und Vorderland zu einer Aktion aufgerufen. Rund 50 Personen marschierten ganz oder teilweise nach Herisau.
Markus Breu, Küchenchef im Spital Heiden, schiebt Mineralwasser und Teebehälter ins Freie. Markus Schmidli, ärztlicher Direktor des Spitalverbunds Appenzell Ausserrhoden, verteilt auf dem Vorplatz Traubenzucker («gegen Unterzuckerung») und Heftpflaster-Sets («für den Fall, dass es Blasen gibt»).
Gegen 50 Personen versammeln sich am Sonntagvormittag in Heiden. Die Hausärzte des Vorder- und Mittellandes sowie aus Oberegg haben das Spitalpersonal und die Bevölkerung zu einem Protestmarsch über St. Gallen nach Herisau eingeladen. Sie sind mit der Auslagerung der Chirurgie vom Spital Heiden in die Hirslanden-Klinik nicht einverstanden. Der Rehetobler Hausarzt Teddy Kaufmann, bei dem die organisatorischen Fäden zusammenlaufen, gibt Wegbeschreibungen für den Marsch über 25 Kilometer ab.
«Kommst du mit?», wird ein Mann gefragt. «Ja. Aber nur bis Grub. Ich habe Dienst», antwortet er und deutet zum Spital. Markus Schmidli verteilt Informationsblätter. «Damit Sie den letzten Stand des Irrtums erhalten», meint er in einer Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Dass das Spital Heiden weiterhin für die Bevölkerung da sei, ist da zu lesen. Und dass es nach wie vor einen wichtigen Beitrag zur wohnortsnahen und umfassenden Gesundheitsverordnung der Bevölkerung im Vorderland leisten werde. Es sei viel geredet und viel geschrieben worden in den vergangenen Wochen, sagt Alain Gigon. Er führt in Heiden eine Arztpraxis und ergänzt: «Wir Hausärzte sind für Taten und nicht für Worte. Wir sind besorgt.» Teddy Kaufmann erzählt: «Als ich jung war, habe ich immer gewusst: Man muss ruhig sein in der Umgebung von Spitälern.» An diesem Tag aber wolle man nicht zurückhaltend sein, sondern protestieren. Unterwegs verlassen einige die Gruppe, vereinzelte kommen dazu. Beim Güterbahnhof St. Gallen werden Suppe und Brot abgegeben. Nach sechseinhalb Stunden, um halb vier Uhr, treffen rund 30 Personen in Herisau ein. Der Spitalverbund offeriert Kaffee und Gebäck. «Das ist eine Geste, um zu zeigen: Wir gehören zusammen», sagt Astrid Bergundthal, die Leiterin der medizinischen, technischen und therapeutischen Bereiche in Herisau. Fragen zur Zukunft würden auch das dortige Personal beschäftigen.
Natürlich hätte er Freude gehabt, wenn 200 oder 300 Leute mitmarschiert wären, blickt Teddy Kaufmann zurück. So sei es ein schöner Anlass mit sehr guter Stimmung gewesen. «Aber nützen wird er vermutlich nichts.»