Wattwil Im kommenden Dezember findet ein «kleiner Fahrplanwechsel» bei Bahn und Bus statt. Trotzdem gibt es im Toggenburg zwei Änderungen. Das kann man einer Medienmitteilung des Amts für öffentlichen Verkehr des Kantons St. Gallen entnehmen. Diese wurde gestern publiziert.
In den Spitzenzeiten am Morgen und am Abend fährt der Bus, der Lichtensteig via Wattwil mit Ebnat-Kappel verbindet, mit dem neuen Fahrplan im Viertelstundentakt. Es handelt sich um die Linie 770. Heinrich Güttinger ist Geschäftsführer des Busbetriebs Lichtensteig-Wattwil-Ebnat-Kappel (BLWE). Er nennt Gründe für die Verdichtung des Fahrplans. «Zum einen gibt es Kapazitätsengpässe vor allem zwischen Ebnat-Kappel und Wattwil. Zum andern sind die Anschlüsse im Bahnhof Wattwil knapp.» Heinrich Güttinger erwartet, dass vor allem diejenigen Passagiere die zusätzlichen Kurse benutzen, die für einen garantierten Anschluss an die Bahn eine längere Umsteigezeit in Kauf nehmen oder die in Wattwil arbeiten. Mit der diskutierten neuen Streckenführung in Ebnat-Kappel habe der Viertelstundentakt nichts zu tun.
Die Verdichtung des Busfahrplans erfordert laut Heinrich Güttinger einen weiteren Chauffeur. Zudem wird die Treibstoffrechnung steigen. Hingegen reicht die Flotte von fünf Bussen für das erweiterte Angebot. Laut Markus Scheit, Chef des Amts für öffentlichen Verkehr, steigen die ungedeckten Kosten des öffentlichen Verkehrs durch die Verdichtung des Fahrplans um 180000 Franken pro Jahr. Die Linie 770 erfülle mit einer Kostendeckung von 52 Prozent die Vorgabe für einen Ausbau, sagt Markus Schait. Die Gemeinden müssen sich an den Kosten des öffentlichen Verkehrs beteiligen. Der Kostenteiler stelle ab auf die Einwohnerzahl und auf die Zahl der Haltestellenabfahrten. «Jede Haltestellenabfahrt kostet die betreffende Gemeinde rund 85 Rappen», sagt Markus Schait.
Von kleinerer Bedeutung ist eine Änderung beim Nachtbus, der an Wochenenden zwischen Wil und Nesslau-Neu St. Johann verkehrt. Mit dem Fahrplan 2018 bedient der Bus neu die Dörfer Lütisburg und Ganterschwil, um bei Engi wieder die Kantonsstrasse Wil–Wattwil zu erreichen. In der Gegenrichtung folgt der Bus der gleichen Route.
Den Anstoss zur neuen Linienführung gab laut Markus Schait die Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil, und auch die Gemeinde Lütisburg begrüsste die Änderung. Die bisherige Haltestelle Lütisburg-Station wird nicht mehr bedient. Von der neuen Linienführung verspricht sich Heinrich Güttinger mehr Passagiere. Die Fahrzeit verlängert sich um etwa drei Minuten. Da die neue Linienführung keine zusätzliche Zone tangiert, erhöht sie den Fahrpreis nicht. (mkn)