Während St.Galler Museen und die Olma im vergangenen Jahr gut besucht waren, verzeichnete der Säntispark Abtwil mit seiner Bäderlandschaft deutlich weniger Eintritte als 2017. Nicht nur der heisse Sommer führte zum Besucherrückgang.
Die Zahlen lassen aufschrecken: Das Erlebnisbad Säntispark in Abtwil verzeichnete im vergangenen Jahr rund 180 000 weniger Eintritte als 2017. Das geht aus dem Jahresbericht von St.Gallen Bodensee-Tourismus hervor.
Der starke Rückgang ist auffällig, besonders im Vergleich zu anderen Besuchermagneten in der Region. So verzeichneten beispielsweise die Museen der Stadt St.Gallen und die Olma im vergangenen Jahr mehr Eintritte als 2017.
Auch der Walter-Zoo in Gossau weist einen Zuwachs von rund 55 000 Eintritten aus.
Im November 2016 wurde nach knapp anderthalb Jahren Bauzeit die neue Bäderwelt des Säntisparks eingeweiht. Sieben neue Rutschen sind entstanden, zudem gab es Neuerungen beim Kinderbecken und dem Saunabereich.
Diese Neuerungen machten 2017 zu einem überdurchschnittlich guten Jahr für den Säntispark: Rund 1 060 000 Menschen besuchten das Freizeitzentrum. Ein Spitzenwert, wenn man die vergangenen sechs Jahre vergleicht.
Dass die Rutschenwelt «einen sehr guten Start» hingelegt hat, bestätigt Natalie Brägger, Mediensprecherin der Migros Ostschweiz.
Für den Einbruch der Besucherzahlen hat sie eine einfache Erklärung: «Der Frühling und Sommer war sehr heiss und lang, und auch in den Herbstferien war das Wetter schön». Das komme einem Hallenbad natürlich nicht entgegen.
Keinen Einfluss hatte laut Brägger ein Vorfall im vergangenen Herbst. Im September gab der mutmassliche Missbrauchsfall eines 15-Jährigen im Säntispark zu reden. Der Verdächtige konnte flüchten und setzte sich ins Ausland ab.
Zufrieden ist man mit der Auslastung 2018 nicht. «In die neue Bäderwelt wurde viel Geld investiert, verschiedene Bereiche wurden stark aufgewertet. Natürlich wollen wir die Besucherzahlen langfristig steigern», sagt Brägger.
Dafür mache man auch weiterhin offensiv Werbung, nicht nur in der Ostschweiz, sondern auch in Winterthur, Zürich oder dem nahen Ausland. Das scheint zu funktionieren. «Gerade an österreichischen Feiertagen haben wir viele Gäste aus dem Vorarlberg», sagt Brägger.
Ob das Erfolgsjahr 2017 ein Ausreisser bleibt? Für eine erste Einschätzung sei es nach zwei vollen Betriebsjahren seit dem Umbau noch zu früh, sagt Brägger. Dafür sei der Erfolg des Säntispark zu stark von äusseren Einflüssen wie dem Wetter abhängig.