Wer im Winter gerne ein paar Höhenmeter sammelt, ohne in den Schnee zu müssen, ist zwischen Frauenfeld und Lommis gut aufgehoben. Auch wenn die Wanderung über zwei Hügel zeitweise ins Schwitzen bringt, ist sie für fast jeden und jede machbar.
Start: Frauenfeld, Bahnhof
Ziel: Lommis, Krattenbach
Strecke: 13 km
Wanderzeit: 3 h 30 min
Aufstieg: 420 m
Abstieg: 350 m
Ausrüstung: Gutes Schuhwerk, Wanderung mit Kinderwagen nicht möglich
Gaststätten: Restaurant Obholz (Freitag bis Dienstag 11 Uhr bis 22 Uhr), Restaurant Stählibuck (täglich 9 Uhr bis 23 Uhr) und Restaurant Freudenberg (Mittwoch bis Samstag ab 9 Uhr, Sonntag ab 10 Uhr)
Öffentlicher Verkehr: Bus 837 in Richtung Frauenfeld, Bahnhof
Parkplätze: Am Bahnhof Frauenfeld und bei den Restaurants
Kartenmaterial: Landkarte: 1:25'000, Blatt: 1053 Pfyn-Märstetten-Frauenfeld-Bussnang und 1073 Wil
Der Bahnhof der Thurgauer Kantonshauptstadt ist zwar kein schöner, aber dafür ein gäbiger Ausgangspunkt für Wanderungen. Wer vom Bahnhofplatz durch die Unterführung in Richtung Lindenpark geht, findet dort einen grossen Wegweiser. Darauf neben vielen anderen Zielen angeschrieben: Stählibuck und Schloss Sonnenberg.
Die ab hier immer gut ausgeschilderte Route führt ein kurzes Stück der Murg entlang. Mit etwas Glück können aufmerksame Wandernde hier – mitten in der Stadt – Biber beobachten. Weiter geht es am unteren Mätteli vorbei, wieder unter den Gleisen hindurch, beim Schweizerhof-Kreisel nach links und direkt vor dem Restaurant Gartenlaube, das für eine erste Stärkung dann doch zu früh kommt, wieder nach rechts.
Kurz nach dem Überqueren der Zürcherstrasse findet man sich in veränderter Umgebung wieder: An Einfamilienhäusern statt Stadtbauten und gepflegten Gärten statt geteerten Einfahrten vorbei führt die Mühletobelstrasse aus der Stadt hinaus.
An ihrem Ende gelangt man über eine schmale Fussgängerbrücke über den Mühletobelbach auf einen Wanderweg, der ab hier über Wurzeln, Treppenstufen und matschige Stellen hinweg stetig leicht ansteigt.
Zuerst am Waldrand, dann zwischen den Bäumen und dem Bach entlang sind die ersten 120 Höhenmeter auf schmalen Pfaden eine kurzweilige Angelegenheit – vom Startpunkt aus ist der Weiler Obholz in unter einer Stunde erreicht. Wer Durst hat oder schon leichten Hunger verspürt, biegt auf der geteerten Strasse nach rechts ab und stärkt sich im Restaurant Obholz. Für alle anderen geht es auf dem Kiesweg weiter bergauf dem Stählibuck entgegen.
Etwa 300 Meter nach dem Obholz-Abzweiger zeigen die Wegweiser nach links. Hier schon wieder im Wald zu verschwinden, wäre angesichts der Aussicht aber schade, deshalb lohnt es sich, den Wald zu umgehen und erst nach weiteren 200 Metern links abzubiegen.
Direkt bevor auch dieser Weg in den Wald hineinführt, biegt man wieder rechts ab und gelangt so an einem Spielplatz mit Feuerstelle vorbei wieder auf die ausgeschilderte Route.
Vom Spielplatz aus ist der Stählibuck nur noch zehn Gehminuten entfernt und nach gesamthaft rund 80 Minuten Wanderzeit erreicht. 148 Stufen führen auf den 27 Meter hohen Aussichtsturm. Hier oben entschädigt der Blick auf das Thurtal und den Seerücken, die Churfirsten und den Säntis für die Strapazen. Am Fuss des Turms bietet ausserdem eine Grillstelle mit Tischen und Bänken Gelegenheit für eine Pause.
Wer seine Zwischenverpflegung nicht selbst zubereiten will, ist in fünf Minuten beim Restaurant Stählibuck, das südlich unterhalb des Turms mit gutbürgerlicher Küche und einem Rentier-Gehege aufwartet. Westlich des Restaurantgebäudes führt die Route weiter nach Süden, an Dingenhart vorbei und über eine Landstrasse in den Wald hinein.
Nach einigen Abwärts-Höhenmetern zweigt der Wanderweg zuunterst im Hansbatteloch links und wenige Meter später nach rechts ab. Über eine Brücke und dem Tuenbach entlang wandert man dem Weiler Chöll entgegen. Für die Mittagspause im Restaurant Freudenberg muss man hier wiederum die ausgeschilderte Route verlassen und nach rechts abbiegen.
Nach etwas mehr als zwei Stunden Wanderzeit schmeckt das Cordon bleu im stets gut besuchten Gasthof noch besser als sonst und stärkt für den letzten kurzen Aufstieg. Vor dem Restaurant führt eine Teerstrasse ost- und aufwärts in Richtung Sonnenberg.
Nach rund 20 Minuten ist das wegen einer ewigen Baustelle als «Kranberg» in Verruf geratene Schloss Sonnenberg erreicht. Die Zufahrt zum Schloss ist mit einer Kette abgesperrt – neugierige Wandernde müssen sich wohl oder übel mit einem Blick aus der Ferne zufriedengeben. Angesichts des bevorstehenden Abstiegs über den fast schon abenteuerlichen Bettelweg ist das aber zu verschmerzen.
Der zuweilen unwegsame, im Herbst und Winter dicht mit Laub bedeckte und stellenweise rutschige Pfad schlängelt sich in Kurven das Tüüffetaal hinunter. An seinem Ende zeigt ein Wanderwegweiser nach links.
Wer noch Saft in den Beinen hat, folgt auch in Kalthäusern brav den gelben Schildern und hängt eine kleine Schlaufe mit einigen Extra-Höhenmetern auf dem Weg nach Weingarten an. Die erste Alternative dazu: eine Abkürzung über die geteerte Strasse. Und die zweite: Wer bis hierhin schon genug gewandert ist, kann schon hier auf den Bus warten. Er fährt stündlich um xx.42 Uhr zurück nach Frauenfeld.
Letztere Alternative bietet sich auch in Weingarten – hier fährt der Bus zwei Minuten früher. Das eigentliche Ziel der Wanderung ist und bleibt aber Lommis, das von hier aus noch anderthalb Kilometer und 20 Fussminuten entfernt ist.
Der Weg ans Ziel führt am Dorfausgang von Weingarten über die Brücke und nach etwa 100 Metern links ins Feld hinein. Auf der Kiesstrasse geht es geradewegs über den Kaabach, scharf nach rechts und an einem Gehöft vorbei ins Dorf.
Hier biegt man an der Hauptstrasse nach links ab, macht es sich an der Bushaltestelle auf einem der grossen Steine gemütlich und wartet auf das Postauto. Es fährt stündlich um xx.38 Uhr zurück nach Frauenfeld und sammelt in Weingarten und Kalthäusern diejenigen ein, die abgekürzt haben.